- Bund und Länder empfehlen generell eine Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten.
- Dies gelte vor allem für ältere Menschen und medizinisches Personal, aber letztlich für alle, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nach den Beratungen der Ressortchefs von Bund und Ländern am Freitag.
- Laut einer Mitteilung will man an der Schweiz dieser Empfehlung nicht folgen.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigen in Deutschland stetig an. Am Donnerstag meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages insgesamt 33'949 Corona-Neuinfektionen – so viele wie noch nie.
Zwar dürften die Zahlen auch wegen Nachmeldungen so hoch gewesen sein. Nichtsdestotrotz, Deutschland muss handeln. «Die Lage ist teilweise dramatisch, besorgniserregend und alles andere als entwarnend», sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden - nicht die Ausnahme.
Auch Bundesgesundheitsminister Spahn sagt mit Blick auf diese Zahlen, dass das Land «vor sehr schwierigen Wochen» in der Pandemie stehen. Zudem spricht er sich klar für die Booster-Impfung aus: «Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden - nicht die Ausnahme.»
Mehr Tempo gefordert
Insbesondere die Erfahrungen in Israel haben gezeigt, dass eine Welle mit konsequenter dritter Impfung sechs Monate nach der Zweitimpfung gebrochen werden kann. Spahn wies darauf hin, dass diese Erkenntnis noch relativ neu sei.
Jetzt gelte es umso mehr, nach sechs Monaten die dritte Impfung zu verabreichen. Dazu seien die Hausarztpraxen in der Pflicht, es müsse aber auch öffentliche Angebote wie Impfstellen und -busse geben. Der Bundesgesundheitsminister mahnte mit Blick auf die Booster-Impfung: «Wir brauchen mehr Tempo.»