Pro Senectute ist zwar froh um die Zulassung der Booster-Impfung. Eine starre Altersgrenze von 65+ sei bei der Auffrischungsimpfung jedoch nicht zielführend, sagt Peter Burri, Sprecher von Pro Senectute. Denn Gesundheit orientiere sich nicht an einer Zahl.
Fokus auf Vorerkrankungen
Auch jüngere Leute, zum Beispiel Menschen mit Vorerkrankungen und nachlassendem Impfschutz, könnten die Voraussetzungen für eine dritte Impfung erfüllen, so Burri. So könne dies auch eine 50-jährige Person betreffen. «Solche Fälle sind sehr individuell und sollten mit dem Hausarzt abgeklärt werden können.»
Die Zulassungsbehörde Swissmedic hat die dritte Impfung eigentlich für alle Risikopatientinnen und -patienten zugelassen. Laut BAG und Impfkommission gibt es aber keine Beweise, dass bei den Jüngeren der Impfschutz nachgelassen habe. Deshalb empfehlen sie den Booster bei den unter 65-Jährigen nur jenen mit einem geschwächten Immunsystem.
Nachfrage auch von Jüngeren
Für die breite Bevölkerung ist die dritte Impfung gar nicht erlaubt. Die Nachfrage sei zwar da, bestätigt Rudolf Hauri, Präsident der Kantonsärztinnen und -ärzte. Es gebe gesunde, jüngere Personen, die sich nach einer dritten Impfung erkundigten, nötig sei dies aber nicht.
«Zurzeit sieht es so aus, dass Jüngere die Booster-Impfung nicht brauchen. Und deshalb sehen wir auch keinen Grund dazu, entsprechende Forderungen zu stellen», so Hauri. Auch die gesunden Jüngeren seien laut Daten von Swissmedic noch genügend vor einer Corona-Infektion – und vor allem vor einem schweren Verlauf – geschützt.