- Südöstlich des Flughafens Zürich sind Anfang Mai fast ein Passagier-Flugzeug und eine Drohne zusammengestossen.
- Das war kein Einzelfall.
- Experten und Pilotinnen fordern nun neue Regelungen.
Mehr als zwei Mal im Monat kommt es in der Schweiz durchschnittlich zum Beinahe-Crash zwischen Flugzeugen und Drohnen. 28 Mal meldeten sich Piloten oder Flugsicherung 2016 beim Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl.
Ob das viel oder wenig ist, ist schwierig zu sagen. Das Bazl kann die Zahlen nicht mit Vorfällen aus früheren Jahren vergleichen. Vorfälle, die die Sicherheit gefährden, müssen erst seit letztem Jahr gemeldet werden.
Vergleicht man die Zwischenfälle mit den 100'000 in der Schweiz verkauften Drohnen, sind es wenige. Bazl-Sprecherin Nicole Räz gibt aber zu bedenken: «Es ist nicht erlaubt, in der Nähe eines Flughafens zu fliegen. Das ist ein wirklich sicherheitsrelevantes Thema.» Zu einer Kollision ist es zum Glück überhaupt noch nie gekommen.
In den vergangenen Jahren hat das Bundesamt viel über den korrekten Drohnen-Einsatz informiert – jüngstes Beispiel ist ein Youtube-Film auf der Bazl-Website.
Früher oder später müsse es zur Kollision kommen, sagen Experten. Auch die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust sieht Handlungsbedarf. Eine Möglichkeit wären Transponder für Drohnen. Das sind kleine Sender, die die Drohnen auf dem Radar sichtbar machen und die Kollisionswarnung im Flugzeug auslösen.
Ob solche Transponder zur Pflicht werden, ist noch offen. Entschieden ist aber, dass Drohnen künftig Chips erhalten sollen, mit denen ihre Besitzer identifizierbar werden. Derzeit haben die Behörden keine Chance, die Besitzer zu finden oder die Flugroute zu rekonstruieren.