«Besonders eindrücklich waren die Online-Zahlen im April», sagt Daniel Bühler, Geschäftsführer des E-Bike-Anbieters m-way. «Innerhalb eines Monats konnten wir das Dreifache eines ganzen Jahres absetzen.» Und das, obwohl die Leute Fahrräder normalerweise gerne in einer Filiale ausprobieren und sich vor Ort persönlich beraten lassen wollen.
In der ganzen Schweiz konnten Veloläden in den letzten Monaten unzählige Neukunden gewinnen. Dazu gehörten einerseits Pendlerinnen und Pendler, die aus Angst vor einer Covid19-Ansteckung oder weil sie die ÖV-Maskenpflicht umgehen wollen, aufs Velo umsatteln – und sich dabei gerne auf solche mit Elektroantrieb setzen.
Andererseits suchten Menschen nach sportlichen Möglichkeiten für ihre Ferien, die sie nun in der Schweiz statt im Ausland verbringen.
Schon länger im Trend
E-Bikes boomen nicht erst seit Corona. In den letzten Jahren konnte Velo Schweiz, die Vereinigung der Schweizer Veloimporteure, ein durchschnittliches Wachstum von 20 Prozent verzeichnen. 2020 aber sei der Zuwachs mit 23.6 Prozent im ersten Halbjahr noch höher.
Besonders beliebt: das E-Mountainbike. Im Kanton Tessin etwa haben heute 80 Prozent der verkauften Mountainbikes einen Elektroantrieb. «Die Nachfrage nach E-Mountainbikes ist explodiert», sagt Fahrradladen-Besitzer Olimpio Spini. Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni habe sie sich verdreifacht.
Auch in den 30 Filialen von m-way waren gewisse E-Mountainbikes zeitweise fast ausverkauft. Die Industrie ist nun mit Hochdruck daran, bereits 2021er-Modelle auszuliefern. Mancherorts sollten sie bereits ab Ende Juli verfügbar sein.