Die Informatik der Bundesverwaltung kostete 2023 knapp 1.6 Milliarden Franken. Seit Jahren steigen diese Kosten unaufhaltsam an – in der Regel sind sie höher als geplant.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat nun geprüft, ob es beim verantwortlichen Bundesamt für Informatik und Telekommunikation Dinge gibt, die man verbessern oder verändern kann. Das Resultat: Es gibt Potenzial, wie man die Kosten für die IT beim Bund dämpfen kann.
Die «digitalen Oldtimer» sollen ausrangiert werden
Tausend Programme mit veralteter Technologie sollen in der Bundesverwaltung noch laufen, schätzt das Bundesamt für Informatik. Digitale Oldtimer quasi. Beat Stamm, welcher für die Finanzkontrolle die Bundesinformatik geprüft hat, sagt: Alte Systeme seien teuer und nicht mehr zeitgemäss.
Deswegen müssten sie weg. «Dass diese ‹Legacy-Systeme› teilweise noch nicht abgelöst wurden, ist ein Problem», führt Stamm aus. «Das hat die Bundesverwaltung jetzt erkannt und Schritte eingeleitet, damit es vorwärtsgeht.»
Mehr Effizienz und Transparenz sind gefragt
Die Finanzkontrolle möchte auch mehr Informatik ab Stange und weniger speziell auf die Schweiz zugeschnittene Lösungen. Denn solche seien teurer. Zudem müssten immer auch die anfallenden Betriebskosten abgeschätzt und ausgewiesen werden, wenn das Parlament ein IT-Projekt bewillige, so Stamm.
Das ist laut Stamm wichtig für die Beurteilung. Ansonsten könne es passieren, dass National- und Ständerat nicht die kosteneffizienteste Variante bewilligen. «Die neuen Systeme werden hoffentlich lange in Betrieb sein. Während dieser Zeit spielt es eine grosse Rolle, wie hoch die jährlichen Kosten für das Betreiben dieser Lösungen sein wird.»
Zudem brauche es mehr Effizienz bei Informatikprojekten. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen sei bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Digitale Projekte in der Bundesverwaltung würden besser, wenn sie ambitionierter seien, sagt Stamm. «Dafür braucht es aber auch die Unterstützung von oben: Die Führungsetage muss sich engagieren. Das ist einigen Fällen noch nicht so ideal – hier sehen wir Verbesserungspotenzial.»
Gewisse manuelle Tätigkeiten müssen wegfallen.
Stamm sagt aber auch, Digitalisierung bei der Bundesverwaltung bedeute nicht, dass die Bundesverwaltung weniger koste. Aus seiner Prüfersicht müsse aber gelten: «Wenn man vermehrt ins Digitale investiert, fallen auf der anderen Seite auch Kosten weg. Angesichts des Fachkräftemangels und den immer komplexeren Aufgaben müssen auch gewisse manuelle Tätigkeiten wegfallen, damit wir zukunftsfähig aufgestellt sind. Daran führt kein Weg vorbei.»
Hier habe die Bundesverwaltung noch deutlich Luft nach oben, sagt Stamm. Insgesamt sollte die Digitalisierung beim Bund bessere Leistung zu tieferen Preisen geben. Doch die Kosten steigen stetig, Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, das Bundesamt für Informatik sagt zur Prüfung: Danke. Man optimiere laufend.