- Der Berner Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz will Präsident des krisengeschüttelten Vereins Schweizer Tierschutz STS werden.
- Der 59-Jährige hat sich bisher als einziger für die Wahl am 15. März zur Verfügung gestellt, wie der STS mitteilte.
- Die Findungskommission und der Zentralvorstand unterstützen den Angaben zufolge Kunz' Kandidatur einstimmig.
Kunz ist seit zwanzig Jahren Professor für Wirtschaftsrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Bern und seit Januar 2024 Mitglied des STS-Zentralvorstandes. Kunz will auf Präsident Piero Mazzoleni folgen.
Der 72-Jährige hatte das Amt Ende Januar 2024 interimistisch übernommen und seinen Rücktritt per März 2025 angekündigt. Die Wahl erfolgt an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung in Basel, bei der auch über eine Statutenrevision abgestimmt wird. Diese ist Teil von Reformen, die unter Mazzoleni initiiert wurden.
Verbandspräsidentin wurde abgesetzt
Der STS war 2023 in die Schlagzeilen geraten, als zwei suspendierte Vorstandsmitglieder Strafanzeige gegen die damalige Verbandspräsidentin Nicole Ruch und ehemalige Vorstandskolleginnen und -kollegen eingereicht hatten. Es ging dabei um den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsführung und überrissene Spesenbezüge. Ruch bestritt die Vorwürfe. Sie wurde aber schliesslich von den STS-Delegierten abgesetzt.
Die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) hatte den STS Ende 2023 vorübergehend auf die schwarze Liste der Organisationen gesetzt, die «erheblich von den Zewo-Standards abweichen» und dabei die mangelnde Transparenz im Spesenwesen und die Machtkumulation bei der Verbandspräsidentin kritisiert.
Weiter fehlten gemäss der Zewo ein internes Kontrollsystem, eine Rechnungskontrolle oder Freigabeprozesse im Immobilienbereich. Der STS unternahm danach organisatorische Anpassungen.