Trotz kaltem Wetter feierten zahlreiche Leute in Wil «ihre» Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter. An den Gratis-Bratwürsten konnten sie sich etwas die Hände aufwärmen.
Kurz vor 15 Uhr kam Karin Keller-Sutter mit dem Extrazug aus Bern in Wil an. Auf dem Hofplatz gab es Reden der amtierenden Bundespräsidentin Viola Amherd und der St. Galler Regierungspräsidentin Susanne Hartmann.
Auch KKS, wie Karin Keller-Sutter oft genannt wird, wandte sich an die Anwesenden und sang danach mit ihrer ehemaligen Fasnachtsgilde «Wiler Tüüfel» das Wiler Fasnachtslied.
In der politischen Karriere von Karin Keller-Sutter gab es schon viele Stationen und Wahlerfolge. Deshalb ist es bereits der siebte Empfang, den es in der Stadt Wil für sie gibt. Ein Mann am Strassenrand sagt: «Ich war jedes Mal bei den Empfängen. Es macht mich stolz.»
Es ist der siebte Empfang für Karin Keller-Sutter in Wil
Für den Wiler Stadtpräsidenten Hans Mäder ist der Empfang dennoch keine Routine: «Ich bin nicht nervös, aber es ist ein spezieller Moment.» Und er verrät auch, was die Stadt Wil als Geschenk für die baldige Bundespräsidentin vorbereitet hat: ein Bild einer Lieblingskünstlerin von Karin Keller-Sutter.
Die Leute feiern gerne mit. Ein Paar sagt: «Wir haben extra freigenommen. Es ist einfach interessant, weil es in Wil ist. Und wir sind von hier. Das gibt es ja nicht immer.»
Moderator und Komiker Renato Kaiser führte durch den Anlass und erntete Lacher und Applaus: «Was für ein Tag für Wil! Eine Bundespräsidentin, die aus Wil kommt. Das ist der grösste Sieg für Wil seit dem 11 zu 3 des FC Wil gegen den FC St. Gallen.»
Die St. Galler Regierungspräsidentin Susanne Hartmann lobte in ihrer Rede Keller-Sutter unter anderem dafür, dass sie ihre Wurzeln nicht vergessen habe: «Und so finden die Ostschweizer Anliegen immer ein offenes Ohr in Bundesbern, was für uns sehr wertvoll ist.» Sie schloss ihre Rede mit: «Wir sind stolz auf dich.»
Das letzte Mal gab es vor genau 40 Jahren einen Bundespräsidenten aus dem Kanton St. Gallen. Kurt Furgler war 1985 zum dritten Mal Bundespräsident – zuvor bereits in den Jahren 1981 und 1977.
Der Empfang fand zwar in Wil statt, wurde jedoch durch den Kanton St. Gallen organisiert. Auf Anfrage heisst es, der Anlass koste den Kanton maximal 150'000 Franken.