Weg von Öl und Gas hin zu erneuerbaren Energien – dies ist die Stossrichtung der Basler Energiepolitik. Mit einschneidenden Konsequenzen für Hausbesitzer: Wer seine Heizung erneuer muss, darf keine Öl- oder Gasheizung einbauen, sondern muss grundsätzlich auf Alternativen wie Wärmepumpen, Solaranlagen oder Erdsonden umstellen. So schreibt es das Basler Energiegesetz vor, das seit Oktober 2017 gilt.
Bei der Einführung war Basel mit diesem Gesetz noch ein Pionier-Kanton. Nun zeige sich, dass das neue Gesetz auch greife, sagt Matthias Nabholz, Leiter des Basler Amts für Umwelt und Energie AUE: «Wir können feststellen, dass bei neuen Heiz-Anlagen der Anteil erneuerbarer Energie bei über 90 Prozent liegt.» Vor dem neuen Gesetz habe dieser Anteil bei nur etwa 50 Prozent gelegen.
Das Gesetz wird von allen Seiten akzeptiert.
Für die neuen klimafreundlicheren Heizungen hat der Kanton seine Förderbeiträge mehr als verdoppelt. So sei beispielsweise eine Wärmepumpe unterdessen nicht teurer als eine neue Gas- oder Ölheizung. Als das Gesetz 2017 in Kraft trat, gab es noch Unsicherheiten, räumt Nabholz ein. So warteten viele Liegenschaftsbesitzer mit dem Einbau einer neuen Heizung.
Hausbesitzer zufrieden mit Information
Diese Skepsis habe sich unterdessen aber gelegt. «Das Gesetz wird von allen Seiten akzeptiert, von der Politik, von Hausbesitzern und von der Bevölkerung», sagt Nabholz. Dazu habe auch beigetragen, dass es seit einem Jahr für Wärmepumpen keine Baubewilligung mehr brauche.
Diese positive Einschätzung teilt auch Andreas Zappalà, Geschäftsführer des Basler Hauseigentümerverbands HEV. Das neue Gesetz sei damals zwar überhastet eingeführt worden. Nun gebe es aber nur noch in Einzelfällen Probleme, stellt Zappalà fest. Entscheidend sei die Beratung der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die eine neue Heizung einbauen wollen oder müssen. Diese Beratung sei in Basel-Stadt sehr gut. Die Liegenschaftsbesitzer seien gut informiert.
Trotz neuem Energiegesetz sind aber erst die Hälfte aller Heizungen im Kanton Basel-Stadt klimafreundlich. Dies zeige, dass der Weg von fossiler zu erneuerbarer Energie noch ein weiter sei, sagt Matthias Nabholz vom Basler Amt für Umwelt und Energie.