- Frauen bekommen in der Schweiz mindestens ein Drittel weniger Rente als Männer.
- So haben Männer seit Jahresbeginn bereits heute so viel Rente erhalten, wie die Frauen im ganzen laufenden Jahr kriegen werden.
- Das schreibt der Gewerkschaftsbund. Mit dem «Equal Pension Day» will er auf diese Diskriminierung aufmerksam machen.
Der Tag wurde vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) ins Leben gerufen. Er soll den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Der Gender-Pension-Gap zeige die ungleiche Verteilung der Erwerbschancen.
Laut SGB unterbrechen Frauen häufiger ihre Erwerbstätigkeit und arbeiten mehr Teilzeit, beides in erster Linie aus familiären Gründen. Dies sei der Grund für die «unwürdig tiefen Renten» vieler Frauen.
Ein Drittel der Frauen erhält nichts aus der 2. Säule
Die berufliche Vorsorge diene vielen Frauen nur als magere Ergänzung. Noch immer erhalte ein Drittel der Frauen keine Rente aus der 2. Säule. Sofern eine Pensionskassenrente ausbezahlt werde, sei die mittlere Rente von Frauen nur etwa halb so hoch wie diejenige der Männer.
So erhielt die Hälfte der Frauen, die 2018 pensioniert wurde, laut SGB eine Pensionskassenrente unter 1165 Franken pro Monat. In «typischen Frauenbranchen» seien Pensionskassenrenten zwischen 500 und 800 Franken pro Monat üblich. Das reiche nicht zum Leben.
11 Prozent der Frauen brauchen Ergänzungsleistungen
Die AHV verringert laut SGB immerhin den Lohn- und Rentenrückstand. Doch diese betrage maximal 2370 Franken pro Monat – zu wenig. Dass das Parlament eine Renten-Abbauvorlage zulasten der Frauen plane, sei eine Frechheit, wird die Zürcher SP-Nationalrätin Mattea Meyer in einer Mitteilung zitiert.
Fast 11 Prozent aller Frauen müssten direkt beim Renteneintritt Ergänzungsleistungen beantragen, um über die Runden zu kommen, hiess es weiter. Über 140‘000 Frauen hätten 2019 Ergänzungsleistungen bezogen, bei den Männern seien es halb so viele. Besonders betroffen sind geschiedene und verwitwete Frauen.