- Die Situation in Schwanden bleibt kritisch und instabil. Die Lage hat sich nicht entspannt.
- In der Nacht haben sich wenige hundert Kubikmeter Geröll gelöst.
- Die Gemeinde reagiert auf die Kritik, sie entziehe der evakuierten Bevölkerung die Notunterkünfte und nehme es in Kauf, wenn Personen auf der Strasse stehen.
Noch sei immer völlig unklar, wann, wie und in welchem Umfang sich die bislang verharrenden rund 60’000 Tonnen Erdmasse lösen werden, schrieb die Gemeinde Glarus Süd am Sonntag in einer Mitteilung. Wie am Tag zuvor bleibe die Lage kritisch und instabil.
Die Naturgefahrenkommission der Gemeinde Glarus Süd habe das Rutschungsgebiet in enger Zusammenarbeit mit den Geologen in verschiedene Zonen eingeteilt. Bei den zentraleren Zonen mit hoher und höchster Gefahr könne an ein Betreten noch lange nicht gedacht werden.
In den etwas abgelegeneren Zonen hätten Teilzugänge während klar definierter Zeitfenster geschaffen werden können. Die Situation könne sich aber in kürzester Zeit wieder völlig verändern.
Kritik in den Medien sei unberechtigt
In der Mitteilung hiess es, in den sozialen Netzwerken und einigen Medien werde die unzutreffende Nachricht verbreitet, dass die Gemeinde Glarus Süd der evakuierten Bevölkerung die Notunterkünfte entziehe und es in Kauf nehme, wenn jemand auf der Strasse stehe.
Das Gegenteil sei der Fall: Der Kanton Glarus und die Gemeinde Glarus Süd hätten für die betroffene Bevölkerung mit der Sozialberatung für die Opfer des Erdrutsches «eine sehr gute Drehscheibe geschaffen», die den evakuierten Menschen unbürokratisch helfe. Die Sozialberatung nehme Angebote für dauerhafte Wohnlösungen entgegen und vermittle diese an wohnungssuchende Menschen.
Gerieten Betroffene in finanzielle Nöte, so versuche die Sozialberatung zusammen mit der Hilfsstiftung Glarus Süd und der Winterhilfe ebenfalls unbürokratisch und schnell zu helfen.
Zwischenstand am Montag
Der Kommunikationsverantwortliche Hans-Rudolf Galliker bestätigte gegenüber SRF: «Kein Opfer des Erdrutsches wird am Mittwoch oder später auf der Strasse stehen.» Von den rund 100 evakuierten Personen hätten 20 vorübergehend in einem Hotel Unterkunft gefunden. Die Gemeinde Glarus Süd zahle ab Mittwoch die Hotelkosten nicht mehr, weil dann die Sozialberatung die Wohnungsvermittlung übernehme.
Einen Zwischenstand, ob es noch Personen gebe, die keine langfristige Lösung hätten, könne man erst am Montagabend mitteilen, erklärte Galliker auf die Frage, ob schon alle Evakuierten eine langfristige Lösung hätten. Zudem gelte es erneut zu betonen: «Es wird keine Person im Stich gelassen.»