- Die evakuierte Bevölkerung des Erdrutsch-Dorfs Schwanden (GL) kann bis auf Weiteres nicht nach Hause zurückkehren.
- Die Lage im Rutschgebiet über dem Dorf ist «sehr kritisch und instabil», wie die Gemeinde Glarus Süd, zu der Schwanden gehört, mitteilt.
- In der Nacht auf Freitag löste sich in der sogenannten Wagenrunse weiteres Geröll. Mehrere tausend Kubikmeter, das Volumen einiger Einfamilienhäuser, rutschten ins Tal.
Experten der Gemeinde rechnen kurzfristig mit weiteren Rutschungen. «Die evakuierte Bevölkerung wird bis auf Weiteres nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können», schreibt die Gemeinde. Es handelt sich um 97 Personen.
Immerhin erhielten Besitzerinnen und Besitzer von Haustieren am Freitagnachmittag eine Stunde Zeit, um ihre Tiere zu bergen oder sie mindestens zu versorgen. Zudem prüfe der Krisenstab laufend, ob und wann zumindest einem Teil der evakuierten Bevölkerung Zugang zu den Wohnungen gewährt werden könne, heisst es. Die Evakuierten sollen die Möglichkeit erhalten, persönliche Effekten zu holen.
In der Zwischenzeit erhält Glarus Süd zahlreiche Hilfsangebote von Privatpersonen, Organisationen und weiteren Gemeinden. «Die landesweite Solidarität gibt uns Kraft bei der Bewältigung der anspruchsvollen Situation», heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. Die Hilfsangebote werden durch die Sozialberatung für die Opfer des Erdrutsches koordiniert.
Die Sozialberatung unterstützt die betroffene Bevölkerung auch dabei, passende Wohnmöglichkeiten zu finden. Wie Gemeindepräsident Hansruedi Forrer bereits am Mittwoch erklärt hatte, nahm die Gemeinde dazu auch Kontakt mit der Glarner Tourismusorganisation auf.
«Die meisten Evakuierten sind privat untergebracht», erklärte Forrer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Weitere Personen seien in Hotels untergekommen und in Restaurants, die über Zimmer verfügen. Es habe niemand in einer Zivilschutzanlage nächtigen müssen, betonte der Gemeindepräsident, nicht einmal in der Nacht nach den grossen Erdrutschen.