- Das streikende Personal der Genfer Verkehrsbetriebe TPG hat den Vorschlag der Direktion, den ganzen geforderten Teuerungsausgleich zu erhalten, angenommen.
- Der Streik wird damit beendet.
- Der Betrieb der Busse und Trams in Genf wird schrittweise wieder aufgenommen. Bis sich die Situation ganz normalisiert hat, wird es noch einige Zeit dauern, wie die Gewerkschaft SEV mittteilte.
Der Druck der Angestellten der Genfer Verkehrsbetriebe TPG hat offenbar gewirkt: Die Direktion hat ihnen in Verhandlungen versprochen, den gesamten Teuerungsausgleich von 1.2 Prozent zu bezahlen. Am Mittwoch noch wollte das Unternehmen nur die Hälfte davon zusichern.
«Bei der Sitzung am Donnerstagmorgen hat die Direktion einen Vorschlag gemacht, der unseren Forderungen entspricht», sagte Aurélie Lelong, Sekretärin bei der Gewerkschaft des Verkehrspersonals gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Streikposten werden aufgehoben
Das Personal erhält mit diesem Entscheid den vollen Teuerungsausgleich von 1.2 Prozent, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich ab dem 1. Januar 2023. Die Bedingung der Geschäftsleitung war, dass die Streikposten aufgehoben werden. Der Vorschlag wurde der Belegschaft bei Generalversammlungen in den vier TPG-Depots unterbreitet. Er wurde angenommen.
Genfer Verkehrsbetriebe:
Nach Angaben der Gewerkschaften beteiligten sich am zweiten Mobilisierungstag 350 bis 400 Beschäftigte an den Streikposten vor den vier Depots des Unternehmens. Am Vormittag war der öffentliche Verkehr in Genf stark eingeschränkt. Nur etwa 130 Fahrzeuge standen im Einsatz. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Busse, die auf regionalen und grenzüberschreitenden Linien verkehren. Insgesamt waren acht Trams unterwegs.
SRF-Westschweiz-Korrespondent Andreas Stüdli sagt, dass die Situation in Genf am Donnerstag viel chaotischer gewesen sei als noch am Mittwoch. «Gestern wurde ein Minimalbetrieb geplant, für heute Donnerstag allerdings nicht.»