- Vier junge Schweizer haben versucht, die Zürcher Kantonalbank ZKB zu erpressen.
- Sie verlangten Bitcoin im Wert von 3 Millionen Franken, ansonsten würden Kundendaten veröffentlicht. Sie wurden verhaftet.
- Unter den Verhafteten ist auch ein Ex-Angestellter der Bank.
Die Erpresser verlangten von der ZKB, dass sie bis am 6. September 61 Bitcoins an sie überweise. Dies entspricht einem Betrag von rund 3 Millionen Franken, wie die Kantonspolizei und die ZKB am Freitagnachmittag mitteilten.
Ansonsten würden Kundendaten veröffentlicht. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, wurden einige Kundendaten an einzelne Journalisten geschickt. Statt auf die Drohung einzugehen, erstattete die ZKB Anzeige.
Die Ermittlungen waren rasch erfolgreich: Die Kantonspolizei konnte in den letzten Tagen vier Schweizer im Alter von 21 und 22 Jahren verhaften. Darunter ist auch ein ehemaliger ZKB-Mitarbeiter. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.
Bis November 2023 ZKB-Mitarbeiter
Der Ex-Mitarbeiter habe bis November 2023 bei der ZKB gearbeitet, hiess es bei der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Erpresser waren im Besitz von 58 illegal beschafften Datensätzen von ZKB-Kundinnen und -Kunden. Diese Datensätze seien limitiert gewesen auf Name, interne Kundennummer und Geburtsdatum. In 30 Fällen sei auch die Adresse sichtbar gewesen, teilte die ZKB mit. Alle Betroffenen seien bereits direkt kontaktiert worden. Andere Kundinnen und Kunden waren nicht betroffen.
Die Polizei konnte das Material bei den mutmasslichen Tätern sicherstellen. Kundendaten wurden keine veröffentlicht, wie die ZKB betonte. Es habe sich nicht um einen Cyberangriff mit Datenabfluss gehandelt. Die Systeme seien zu keiner Zeit kompromittiert und Kundengelder seien nicht gefährdet gewesen.