- In der zweiten Runde der Ergänzungswahlen in den Staatsrat des Kantons Jura hat Rosalie Beuret Siess (SP) den vor vier Jahren verlorenen Regierungssitz für die Sozialdemokraten zurückgeholt.
- Die CVP-Kandidatin Anne Seydoux-Christe unterliegt mit 8491 Stimmen. Damit verliert die CVP ihren bisherigen zweiten Sitz in der Kantonsregierung, den sie seit Gründung des Kantons besetzt hatte.
- Romain Schaer von der SVP erreichte 3379 Stimmen.
Im zweiten Wahlgang wurde die 41-jährige Rosalie Beuret Siess als Nachfolgerin von Charles Juillard (CVP) in die Kantonsregierung gewählt. Die Gemeinderätin von Porrentruy (Pruntrut) erhielt 10'486 Stimmen (46.9 Prozent).
Mit 1930 Stimmen mehr liess Beuret Siess ihre direkte Konkurrentin Anne Seydoux-Christe von der CVP auf dem zweiten Platz mit 8491 Stimmen zurück.
Sozialdemokraten erobern Sitz zurück
Dank der Wahl von Beuret Siess haben die Sozialdemokraten wieder zwei Sitze in der fünfköpfigen Exekutive des Kantons Jura. 2015 hatte die SP ihr zweites Mandat an die CSP, die unabhängigen Christlichsozialen, verloren.
Für die CVP ist die Nicht-Wahl der 61-jährigen ehemaligen Ständerätin Seydoux-Christe eine herbe Niederlage. Zu ihren besten Zeiten hatte die CVP drei Staatsräte gestellt.
Zwar hatte die FDP die CVP im zweiten Wahlgang unterstützt. Die SVP dagegen trat trotz geringer Chancen erneut mit Romain Schaer an. Ihr war die CVP-Frau Seydoux-Christe zu links. Zudem war die SVP unzufrieden mit der CVP, weil diese ihr eine Kooperation für die Gesamterneuerungswahlen versagte.
Im ersten Wahlgang absolutes Mehr verpasst
Beuret Siess (SP) erreichte bereits im ersten Wahlgang vor drei Wochen das beste Resultat mit 41.5 Prozent, scheiterte aber am absoluten Mehr. Seydoux-Christe (CVP) lag auch am 9. Februar auf dem zweiten Platz mit 37.9 Prozent, gefolgt von Romain Schaer (SVP) mit 20.6 Prozent.
Die heute neu ins Amt gewählte Beuret Siess muss sich bereits am 18. Oktober im Zuge der kantonalen Gesamterneuerungswahlen im Kanton Jura zusammen mit ihren Amtskollegen erneut den Wählerinnen und Wählern stellen.