- Die Walliser Nationalrätin Viola Amherd und die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen sind die offiziellen Bundesratskandidaten der CVP.
- Das hat die Fraktion am Freitagabend entschieden.
- Elisabeth Schneider-Schneiter und Peter Hegglin sind damit aus dem Rennen.
Die 56-jährige Walliserin Viola Amherd sitzt seit 2005 im Nationalrat. 1993 bis 1996 war sie Stadträtin von Brig-Glis, danach Vizepräsidentin und schliesslich 12 Jahre lang Präsidentin der Stadtgemeinde. In diesem Amt hat sie sich das Rüstzeug für das Regierungsamt auf Bundesebene geholt. «Mein Ziel ist es, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen und auch in die Behörden und in die Politik verstärkt werden kann», sagte Amherd nach ihrer Nomination.
Von Anfang an gute Chancen
Amherd ist Vizepräsidentin der CVP-Bundeshausfraktion sowie Mitglied der Rechtskommission und der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen. Die Anwältin und Notarin ist zudem vielfache Stiftungs- und Verwaltungsrätin, unter anderem bei der BLS, bei der Matterhorn Gotthard Bahn und der Spitalgruppe GSMN. Ausserdem präsidiert sie den Verband Glasfasernetz Schweiz.
Mit diesem beruflichen und politischen Hintergrund waren Amherd von Anfang an gute Chancen im Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard eingeräumt worden. Doch dafür muss sie sich zuerst noch gegen die parteiinterne Konkurrenz durchsetzen.
Keine Hausmacht
Mit Amherd hat die CVP-Fraktion nämlich auch die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen nominiert. Dies eher überraschend: Z'graggen hat unter der Bundeshauskuppel keine Hausmacht und ist national bisher wenig bekannt. Die 52-jährige Justizdirektorin gehört zum konservativen Flügel der CVP. Sie hat sich aber im Natur- und Heimatschutz einen Namen gemacht. «Konkordanz ist der Königsweg der Schweiz, die CVP ist Garantin für eine starke Konsens-Politik, dafür stehe ich als Regierungsrätin seit 14 Jahre ein», sagte Z'graggen nach ihrer Nomination.
«Die Fraktion hat die Kandidaten angehört und alle vier Kandidaten für wählbar befunden», sagte Fraktionspräsident Filippo Lombardi. Man habe dabei keine Frauenquote erreichen wollen. Amherd und Z'graggen hätten die Mehrheit erreicht, so Lombardi weiter.
Als nächstes werden die Nominierten von den übrigen Fraktionen auf ihre Bundesratstauglichkeit geprüft. Die Hearings finden in der Regel am ersten und am zweiten Dienstag der Session statt. Diese beginnt am Montag in einer Woche.
Die Bundesrats-Ersatzwahl findet am 5. Dezember statt. Die CVP muss den Sitz von Doris Leuthard neu besetzen. Mit ihr tritt auf Ende Jahr auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann zurück. Die FDP hat am Freitag Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (SG) und Ständerat Hans Wicki (NW) nominiert.