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Reaktionen auf die Schweizer Teilnahme bei «Sky Shield»
Aus Tagesschau vom 04.07.2023.
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Europäische Luftverteidigung Gemischte Reaktionen auf Schweizer Teilnahme bei «Sky Shield»

Dass die Schweiz der europäischen Luftverteidigungsinitiative «Sky Shield» beitreten will, stösst auf unterschiedliche Reaktionen: Einige sehen die Neutralität gefährdet, andere hingegen befürworten eine verstärkte militärische Zusammenarbeit in Europa.

Das Projekt «Sky Shield» soll den Himmel über Europa schützen. Ins Leben gerufen vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. 17 Länder beteiligen sich bisher daran. Jetzt wollen auch Österreich und die Schweiz mitmachen. Am Freitag will Verteidigungsministerin Viola Amherd eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.

Es ist wichtig, dass wir als Schweiz mit den anderen europäischen Ländern einen gemeinsamen Schutzschild haben.
Autor: Andrea Gmür-Schönenberger Ständerätin (Mitte/LU)

Die Mitglieder der sicherheitspolitischen Kommissionen reagieren mehrheitlich positiv auf die Pläne. Für Ständerat Thierry Burkart (FDP/AG) gebe es Bedrohungssituationen, in denen sich die Schweiz alleine nicht wehren könne. Dafür spricht sich auch die Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger aus: «Es ist wichtig, dass wir als Schweiz mit den anderen europäischen Ländern einen gemeinsamen Schutzschild haben.»

Das will «Sky Shield» konkret

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Die Mitglieder von Sky Shield wollen zum Beispiel die Beschaffung von bodengestützten Luftabwehrsystemen koordinieren – Systeme wie etwa Patriot, das die Schweiz beschaffen wird. Oder bei Ausbildung, Unterhalt und Logistik zusammenspannen.

Und auch die pazifistischen Grünen sind dafür: «Es macht keinen Sinn, das System nur in der Schweiz zu haben», sagt der Neuenburger Nationalrat Fabien Fivaz. Ein grosses Fragezeichen sehen die Grünen aber bei der Neutralität: «Dieses System ist nur nützlich, wenn es Krieg gibt. Darum wird es ein Problem geben», fügt Fivaz an.

Die Neutralität sei kein Hindernis, schreibt hingegen das VBS in einer vorab veröffentlichten Medienmitteilung. Die Schweiz und Österreich hätten ihre neutralitätsrechtlichen Vorbehalte in einer Zusatzerklärung festgehalten, um zum Beispiel jegliche Mitwirkung an internationalen militärischen Konflikten auszuschliessen, heisst es darin.

So, wie das jetzt angedacht ist, geht es aus neutralitätsrechtlicher Sicht sicher nicht.
Autor: Mauro Tuena Nationalrat (SVP/ZH)

Ist ein gemeinsamer Schutzschirm für die Schweiz tatsächlich so einfach zu haben? Zum Beispiel ohne Beistandspflicht im Kriegsfall? Die SVP glaubt nicht daran. Sie stellt sich strikt gegen das Vorhaben. «So, wie das jetzt angedacht ist, nämlich als gemeinsame europäische Flugabwehr, geht es aus neutralitätsrechtlicher Sicht sicher nicht», sagt Mauro Tuena, SVP-Sicherheitspolitiker des Nationalrats.

Kommissionen vorab nicht informiert

Über die Parteigrenzen hinweg zeigten sich die sicherheitspolitischen Kommissionen verärgert darüber, dass sie vom VBS nicht vorinformiert wurden. Burkart beispielsweise habe es erst durch die Medien erfahren. «Das ist sicher nicht ein optimales Vorgehen», kritisiert er das VBS. Und Tuena ist überzeugt, dass das Parlament in einem demokratischen Prozess müsse mitsprechen können.

Patriot-Batterie
Legende: Die Mitglieder von «Sky Shield» wollen zum Beispiel die Beschaffung von Luftabwehrsystemen koordinieren. (Im Bild: Deutsche Patriot-Batterie von 2012) Keystone/AP Photo/Oliver Lang

Derzeit geht es erst um eine Absichtserklärung. Spätestens dann, wenn es um konkrete Massnahmen geht, wird das Parlament über die Teilnahme der Schweiz bei «Sky Shield» mitreden können.

Tagesschau, 04.07.2023, 19:30 Uhr ; 

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