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Europäischer Rekord Inselspital hält Herz für Transplantation zwölf Stunden am Leben

  • Das Inselspital in Bern hat ein Herz zwölf Stunden lang ausserhalb eines menschlichen Körpers am Leben erhalten und dann erfolgreich transplantiert.
  • Mit einer neuen Technik gelang dem Inselspital damit ein europäischer Rekord, wie das Spital mitteilte.
  • Eigentlich hätte das Herz mit dem Flugzeug transportiert werden sollen. Aufgrund des schlechten Wetters musste aber der Landweg gewählt werden.

Der Weg zwischen dem Entnahmespital und dem Transplantationsspital musste mit dem Auto zurückgelegt werden. Die Transplantation war dennoch ein Erfolg. Dem Patienten mit dem neuen Herz geht es laut dem Inselspital sehr gut.

Chirurgen bei einer Operation im OP-Saal.
Legende: Herz-Verpflanzungen sind eine heikle Angelegenheit. Eine neue Technik machte nun möglich, dass das Herz während zwölf Stunden am Leben erhalten werden konnte. Keystone/GAETAN BALLY

«Die Möglichkeit, ein Herz für einen längeren Zeitraum unbeschadet ausserhalb des Körpers schlagen zu lassen, ist der absolute Gamechanger für die Schweizer Transplantationsmedizin», liess sich David Reineke, leitender Arzt für Herzchirurgie am Inselspital, in der Mitteilung zitieren.

Neue Technik rettet Leben

Mit der Einführung der sogenannten Ex-vivo-Perfusion sei es gelungen, in kürzester Zeit die Wartezeit für ein geeignetes Organ zu dritteln und die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die ein Organ erhalten, zu verdoppeln, so Reineke weiter.

Bei der Ex-vivo-Perfusion werden Organe ausserhalb des Körpers mit einer Lösung durchströmt, die Nährstoffe, Sauerstoff und Medikamente enthält, die notwendig sind, um das Organ in einem optimalen Zustand zu erhalten.

Zuvor wurden Spendeorgane vom Blutkreislauf abgekoppelt und während der Entnahme kalt gespült. Anschliessend wurden sie in mit Eis gefüllten Transportboxen kühl gehalten. Ein Herz überlebte so laut dem Inselspital maximal vier Stunden.

SRF 4 News, 17.2.2025, 17 Uhr ; 

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