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Fälle von Krätze treten in den Schweizer Asylzentren auf
Aus HeuteMorgen vom 27.01.2023. Bild: Keystone/Peter Klaunzer
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Fälle von Skabies Hautkrankheit Krätze kursiert in den Bundesasylzentren

Der Sprecher des SEM klärt über die Gründe des Auftretens der Hautkrankheit Krätze in den Bundesasylzentren auf.

In vielen der rund 20 Bundesasylzentren der Schweiz treten derzeit Fälle von Krätze auf, wie Samuel Wyss, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), bestätigt. Genaue Zahlen könne man nicht nennen, denn die Krätze oder Skabies, wie es im Fachjargon heisst, sei keine meldepflichtige Infektionskrankheit. Somit werden die Fälle nicht statistisch erfasst.

Das ist die Krätze

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Die Krätze ist eine Hautinfektion, die durch eine bestimmte Milbenart ausgelöst wird. Das primäre Symptom ist ein starker Juckreiz, der unter anderem von den abgelegten Eiern der Milbe auf der Haut ausgelöst wird.

Krätze kann sowohl mit Crèmes als auch Tabletten behandelt werden. Der Juckreiz kann selbst nach der Behandlung noch eine bis zwei Wochen auftreten.

Barbara Grützmacher, die Kantonsärztin des Kantons Bern, ergänzt: «Wir können nicht wirklich erheben, ob es eine Zunahme oder eine Abnahme von Fällen mit Krätze gab. Was wir sagen können, ist, dass wir vereinzelt Anfragen von Schulen haben, die einen Krätze-Fall haben.» Zumindest in den Schulen sei aber kein vermehrtes Auftreten der Fälle zu verzeichnen.

Auf dem Bild ist Barbara Grützmacher zu sehen.
Legende: Barbara Grützmacher ist seit dem Dezember 2021 Kantonsärztin des Kantons Bern. Keystone/Anthony Anex

«Die Krätze ist ein regelmässig auftretendes Problem in Asylunterkünften», sagt Samuel Wyss. Die aktuellen Fälle sollen einen direkten Zusammenhang mit den vielen Gesuchen von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden haben. Meist würden die jungen Männer auf der langen Flucht in einem Flüchtlingscamp mit Krätze infiziert, ergänzt Wyss.

Die Krätze ist ein regelmässig auftretendes Problem in Asylunterkünften.
Autor: Samuel Wyss Staatssekretariat für Migration

In der Schweiz werden Migranten bei der Ankunft auf mögliche Krankheiten und Infektionen von geschultem Pflegepersonal untersucht und entsprechend behandelt. Allerdings bestehe die Gefahr einer Ansteckung der jungen Männer untereinander. Deshalb achte man auf eine gründliche Reinigung der Zimmer. Des Weiteren würden Kleider und die Bettwäsche regelmässig gewechselt.

Ein zentraler Punkt ist gemäss Wyss auch das direkte Gespräch mit den Asylsuchenden. Körperkontakt soll, wenn möglich, vermieden werden. Es seien junge Menschen, die miteinander rauften oder spielten. Auch müsse den Migranten klargemacht werden, dass es sinnvoll sei, die Kleider und Schuhe nicht miteinander auszutauschen. Das seien alles mögliche Faktoren, die zu einer Infektionskrankheit führen könnten.

Kein Risiko für die allgemeine Bevölkerung

Um sich mit Krätze anzustecken, müsse man beispielsweise jemanden pflegen oder Intimkontakt haben. Ein möglicher Übertragungsweg sei auch das Benützen derselben Bettwäsche. In der Konsequenz geht Barbara Grützmacher nicht davon aus, dass die Fälle in den Asylzentren ein Risiko für die Bevölkerung darstellten.

HeuteMorgen, 27.01.2023, 27.01.2023

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