In der Zentralschweiz, und insbesondere natürlich in der Hochburg Stadt Luzern, steigt die Festtemperatur: Fasnachtsfieber ist angesagt. Erst recht natürlich, weil in den beiden vergangenen Jahren die Pandemie viele vom Feiern abgehalten hatte.
Für den Start am Donnerstag mit dem Urknall am frühen Morgen ist zudem trockenes Wetter angesagt. Beste Voraussetzungen also dafür, dass die Verkleideten zu Tausenden durch die Luzerner Altstadt strömen werden.
Das ausgelassene Feiern hat aber auch seine Schattenseiten. Das weiss Theresa Wolf aus der Erfahrung von früheren Jahren. Die Abteilungsleiterin des Notfallzentrums im Luzerner Kantonsspital sagt: «An Fasnachtstagen betreuen wir sicherlich mehr alkoholisierte Patienten und Patientinnen als sonst, aber auch solche mit kleineren Verletzungen.»
Wir haben auch zusätzliches Sicherheitspersonal im Notfallzentrum.
Im Hinblick darauf sei der Dienstplan für die kommende Woche angepasst worden: «Wir haben vor allen Dingen die Nachtdienste personell verstärkt – mit Personen für die Notfallpflege und mit Pflegeassistenzen.»
Und apropos Alkohol: Das Notfallzentrum muss auch für nicht-medizinische Probleme gewappnet sein: «Wir haben zusätzliches Sicherheitspersonal im Notfallzentrum», sagt Theresa Wolf. Dass Mitarbeitende der Rettungssanität zunehmend mit aggressivem Verhalten konfrontiert würden, könne sie bestätigen, sagt die Abteilungsleiterin des Notfallzentrums. Sie relativiert aber: «Ich muss sagen, wir sind bisher recht verschont geblieben und können das gut managen.»
Überhaupt blickt Theresa Wolf zuversichtlich auf die kommenden, voraussichtlich strengen Arbeitstage. «Wir haben ein sehr flexibles Team und alle Dienste konnten problemlos abgedeckt werden», versichert sie.
Allerdings ist auch klar: Die Personalsituation ist grundsätzlich angespannt, nicht nur im Luzerner Notfallzentrum und nicht nur während der Fasnacht. Einerseits wegen des Fachkräftemangels, andererseits auch, weil sich immer mehr Leute direkt an den Notfall wenden. Sie hätten letztes Jahr «einen deutlichen Anstieg an Eintritten» zu verzeichnen gehabt.
Einige Stunden Wartezeit sind üblich
Und das bedeute natürlich auch, dass die Patientinnen und Patienten öfter Geduld aufbringen müssen, bis sie behandelt werden können. Die Wartezeiten sei schwer voraussehbar, aber: «Wir sagen immer: zwischen drei bis vier Stunden muss man einberechnen.»
Das klingt wenig verlockend. Und könnte doch eine gute Motivation sein für die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler: Dass sie sich – trotz Fasnacht ohne Einschränkungen – wenigstens beim Alkohol selbst etwas einschränken.