Sie haben noch kurz Zeit, die Sie sinnvoll nutzen wollen. Schnell, schnell noch die Krankenkassenprämien vergleichen, denken Sie sich. Bei Google nach dem Internetvergleichsdienst Comparis suchen und schon geht’s los. Unachtsam – Sie haben ja nicht viel Zeit – klicken Sie auf das erstbeste Suchresultat. Es erscheint eine Internetseite mit dem typischen, hellgrünen Balken oben. Dazu ein Online-Formular, welches Sie sofort mit ihren persönlichen Daten füttern und absenden. Und dann, oh Schreck: Keine Vergleichszahlen, keine Vorschläge für günstige Krankenkassenmodelle, lediglich eine einfache Bestätigung mit Dank, dass man sich für den Krankenkassenvergleich interessiere.
«Das kommt uns sehr bekannt vor»
Passiert ist das einer Hörerin, die sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» gemeldet hat. Eine fiese Masche, denn kurze Zeit später erhält die Hörerin einen Anruf. Sie habe dem Mann sofort erklärt, sie fühle sich aufgrund der Aufmachung des vermeintlichen Vergleichsdienstes getäuscht und sie wolle, dass man ihre Daten sofort lösche. «Der Herr hat nicht wirklich mit sich reden lassen», erzählt die Hörerin.
Dem Internetvergleichsdienst Comparis ist das Problem bekannt, wie der Krankenkassenverantwortliche Felix Schneuwly erklärt: «Das ist ärgerlich und kommt uns sehr bekannt vor.» Man habe der Betreiberfirma dieser Internetseite bereits ein Abmahnschreiben geschickt, allerdings bisher ohne Erfolg. Gegen solche Trittbrettfahrer vorzugehen sei schwierig, weil sich die Verantwortlichen oft hinter dubiosen Firmenkonstrukten versteckten.
Auch die Anfragen von «Espresso» bleiben erfolglos. Mails werden nicht zugestellt, Telefonnummern sucht man vergebens. Erst das Ausfüllen des Internetformulars bringt ein Resultat. Wie auch bei der «Espresso»-Hörerin dauert es keine fünf Minuten, bis das Telefon klingelt. Der Mann am andern Ende des Drahts ist nett und verspricht, er werde die Anfrage seinem Chef weiterleiten. Auch diese Anfrage verläuft sich aber im Sand, diesmal bleibt das Telefon stumm.