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Trimedia: KMU-Abzocke mit Notfallkoffer
Aus Espresso vom 28.10.2019. Bild: screenshot
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 49 Sekunden.

KMU im Visier Firma macht fieses Geschäft mit Erste-Hilfe-Koffern

Eine Firma versucht Bestellungen von KMU zu erschleichen. Sie behauptet, ein Paket habe nicht zugestellt werden können.

Mit einer gemeinen Masche versucht die Trimedia GmbH, Schweizer KMU zu übertölpeln. Trimedia ruft die Firmen an und behauptet, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte. Damit die Zustellung beim nächsten Mal garantiert klappe, solle man eine E-Mail bestätigen. Diese Mail sieht zunächst so aus, als ob die Firma lediglich ihre Adressdaten überprüfen müsste. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass man erst mit der Bestätigung dieser E-Mail überhaupt eine Bestellung auslöst.

Geliefert wird dann ein Erste-Hilfe-Koffer für rund 350 Franken. Ein Zürcher KMU berichtet dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», die Trimedia-Vertreterin habe am Telefon behauptet, ein solcher Koffer müsse laut Gesetz alle zwei Jahre ersetzt werden. Zudem würde die Versicherung die Kosten dafür übernehmen.

«Zahlreiche Beschwerden» beim Seco

Bei «Espresso» haben sich mehrere KMU gemeldet, bei denen die Trimedia GmbH versucht hat, mit dieser Masche eine Bestellung zu erschleichen. Auch im Internet finden sich entsprechende Kommentare. Bereits seit längerem versucht die Trimedia mit einem ähnlichen Trick, kleinen Betrieben Toner-Bestellungen unterzujubeln.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco, das Beschwerden gegen unlauteren Wettbewerb entgegennimmt, schreibt auf Anfrage von «Espresso»: «Wir haben zahlreiche Beschwerden gegen die Trimedia GmbH im Zusammenhang mit den Tonern und dem Erste-Hilfe-Koffer erhalten. Deshalb haben wir die Trimedia angeschrieben und aufgefordert, die in Frage stehenden Geschäftspraktiken zu unterlassen.»

Trimedia sieht bei sich keine Fehler

Das scheint die Trimedia GmbH nicht zu beeindrucken. In einer Stellungnahme schreibt sie, man mache die Kunden darauf aufmerksam, dass es um einen Verkauf gehe und sie eine Rechnung

erhalten würden. Das Zürcher KMU, welches sich bei «Espresso» gemeldet hat, habe das Angebot abgelehnt und damit habe sich die Sache für Trimedia erledigt. Das KMU habe weder eine Rechnung noch Waren erhalten. Zudem hätten die Kunden die Möglichkeit, Kauf und Lieferung zu stornieren.

Die Schilderungen von betroffenen KMU klingen anders.

Das können Sie tun bei fragwürdigen Rechnungen oder Bestellungen:

Box aufklappen Box zuklappen
  • Haben Sie eine Rechnung für nicht bestellte Ware erhalten, beachten Sie diese nicht. Bezahlen Sie sie auf keinen Fall.
  • Falls Mahnungen eintreffen, fechten Sie diese – am besten per Einschreiben – an. Einen entsprechenden Musterbrief finden Sie hier.
  • Sollten Sie Ware geliefert bekommen haben, die Sie nicht bestellt haben, sind Sie übrigens nicht verpflichtet, diese zurückzusenden oder aufzubewahren. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Wichtig: Haben Sie das Gefühl, dass ein unseriöser Anbieter am Werk ist, melden Sie diese dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Diese werden aktiv, wenn mehrere Beschwerden zu einer Firma vorliegen. Hier geht es zum Seco-Beschwerdeformular.
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