- Keine Erhöhung des Rentenalters für Frauen und ein Ende tieferer Löhne fordert zum Frauenstreiktag die Gewerkschaft Unia.
- 50'000 Frauen gingen ihren Angaben gemäss in verschiedenen Städten auf die Strasse. «Immer no hässig!» hiess das Motto.
Sie hätten genug davon, dass die Gleichstellung in weiter Ferne liege, hiess es im Aufruf der Feministischen Streikkollektive. Feministinnen seien wütend, weil Opfer von sexualisierter Gewalt, egal ob sie in der Schweiz, in einem Kriegsgebiet oder auf der Flucht Gewalt erfahren hätten, hierzulande unzureichend geschützt würden. Es mangle unter anderem an Plätzen in Frauenhäusern.
Rück- statt Fortschritt
Aus Sicht der Organisatorinnen vom Feministischen Streikkollektivs macht die Gleichstellung Rück- statt Fortschritte. In Bern folgten am Dienstag tausende Frauen dem Demonstrationsaufruf. Auf dem Bundesplatz machten sich Rednerinnen unter anderem für das Recht auf Abtreibung und gegen eine Erhöhung des Rentenalters stark.
Der Frauenstreikchor stimmte Protestlieder an. Auf Transparenten war zu lesen «Dini Mueter isch hässig». Gefordert wurden faire Entlöhnungen für die Kinderbetreuung. Die an die Kundgebung anschliessende «Streikparty» auf dem Bundesplatz war bis 23:00 Uhr angesagt.
Lohn und Respekt kaum verbessert
In Zürich versammelten sich am Abend Tausende Personen. Sie forderten unter anderem höhere Renten und ein Ende der Ungleichbehandlung. Auf dem Bürkliplatz hatten sich schon vor 18 Uhr, dem offiziellen Start, über tausend Personen eingefunden. Die meisten hatten lila Ballone dabei. Einige führten Schilder mit sich: «Sachliche Feststellungen sind kein Gejammer», hiess es auf einem.
Seit dem grossen Frauenstreik vor drei Jahren habe sich die Situation für Frauen bezüglich Lohn und Respekt kaum verbessert, hielten die Organisierenden fest.
Mit der Rentenreform AHV 21 komme am 25. September zudem eine «skandalöse Vorlage» an die Urne; es sei eine Rentenreform auf dem Buckel der Frauen, obwohl sie noch immer rund ein Drittel weniger Rente erhielten als Männer.
Die Demos in Bern und Zürich waren unter mehreren, die am 14. Juni in der Schweiz stattfanden. Verschiedene Komitees, Parteien, Verbände und Gewerkschaften organisierten Aktionen, um gegen die Ungleichbehandlung zur protestieren. So gab es Kundgebungen es unter anderem auch in Winterthur, Basel, Chur und in Städten der Westschweiz.