Ein Leben ohne Fondue? Für viele Freiburgerinnen und Freiburger undenkbar. «Fondue kochen und essen gehört zu meiner DNA», sagt Dominique de Buman. Der ehemalige Freiburger Stadtpräsident und Nationalrat organisiert das erste Schweizer Fonduefestival. Natürlich in Freiburg, mitten in der Innenstadt. «Beim Fonduefestival kann unsere Region all ihre Trümpfe ausspielen», ist de Buman überzeugt.
Die Euphorie de Bumans teilen aber nicht alle in Freiburg. Das sind zum einen die Markthändlerinnen und Markthändler. Jeweils mittwochs bieten sie auf dem Georges-Python-Platz ihre Waren an. Eigentlich. Denn vor einem Monat mussten sie mit ihren Ständen in die kleinen und engen Seitenstrassen weichen. Der Grund: Der Aufbau des eigens für das Festival angefertigten Zelts startete.
«Seitdem wir umgezogen sind, ist es für die Kunden schwieriger, ihren Lieblingsstand zu finden», sagt Vincenzo Abate, Präsident der Freiburger Markt-Vereinigung. Die Konsequenz: Die Marktstände verkaufen weniger. «Wir haben Umsatzeinbussen von bis zu dreissig Prozent.» Verantwortlich dafür seien aber nicht die Organisatoren des Fonduefestivals, sondern die Stadt. «Die hat schliesslich die Bewilligung für das Festival erteilt.» Abate will nun mit der Stadt zusammen nach Lösungen suchen – für allfällige weitere Ausgaben des Fonduefestivals in Freiburg.
«Die Infrastruktur ist nicht nachhaltig»
Kritik am Festival gibt es auch aus der Politik. Denn das Fonduezelt wird mit Öl beheizt. «Heizöl schadet der Umwelt. Das Zelt ist riesig. Es hat ein Volumen von mehreren Familienwohnungen», moniert der SP-Lokalpolitiker Marc Vonlanthen. «Wir sind mitten in einer Energiekrise. Wir sprechen ständig von Nachhaltigkeit. Aber so eine Infrastruktur ist definitiv nicht nachhaltig.»
Dominique de Buman kennt diese Kritik. «Wir haben bereits vor vier Jahren mit der Planung des Festivals begonnen. Da war die Energiekrise noch kein Thema.» Und auf das Zelt zu verzichten, sei organisatorisch nicht möglich gewesen, vor allem nicht so kurzfristig. «Wir versuchen, möglichst nachhaltig zu sein. Wir haben ein Recycling-System. Und der Strom, den wir brauchen, stammt zu 100 Prozent aus Wasserkraft.» Und die Ölheizung? «Wir arbeiten an einer umweltfreundlicheren Lösung für zukünftige Ausgaben», verspricht Dominique de Buman.