«Die Post lässt auch mich völlig allein», schreibt uns eine «Espresso»-Hörerin aus Weinfelden im Kanton Thurgau. Sie hat im SRF-Konsumentenmagazin die Beiträge über verschwundene Päckli gehört und fühlt sich von der Post im Stich gelassen. Nur: Bei ihr ist es zu viel Post, die Ärger macht. Regelmässig erhält die Hörerin falsche Briefe und Päckli.
Zu Beginn ist die Hörerin nachsichtig, schliesslich können Fehler passieren. Da die richtigen Empfänger in der Nähe wohnen, bringt die Hörerin die falsche Post selbst an die richtige Adresse und macht via Online-Formular eine Meldung an die Post. Doch die Fehler häufen sich. Insgesamt sechs Mal erhält die Hörerin falsche Päckli oder Briefe zugestellt.
Die Meldungen via Formular scheinen nicht wahrgenommen zu werden, eine Meldung auf der Poststelle bringt die Hörerin nicht weiter, Mails werden nicht beantwortet und auch Anrufe helfen nicht.
Kein Systemfehler
Irgendwann hat die Hörerin genug. Sie habe einfach gewartet, bis die Post das Problem allein löse. Und so blieb ein unerwünschtes Päckli mehrere Tage vor dem Eingang liegen. Die Hörerin fragt sich: «Hat die Post kein Interesse daran, dass diese Pakete ankommen?»
Das entspricht nicht unseren Qualitätsansprüchen
Auf Anfrage von «Espresso» bestätigt die Post, dass bei der Hörerin mehrere Dinge schiefgelaufen seien. «Das entspricht nicht unseren Qualitätsansprüchen», sagt Sprecherin Jacqueline Bühlmann. Einen Systemfehler gebe es aber nicht, das habe man geprüft.
Praliné-Schachtel statt falscher Post
Und dann geht es plötzlich schnell. Nur kurze Zeit nach der Anfrage von «Espresso» ist das Paket vor dem Eingang der Hörerin verschwunden. Eine Sprachnachricht erreicht die «Espresso»-Redaktion: «Die Post hat am Samstag das Paket tatsächlich abgeholt.» Ausserdem habe jemand von der Post einen Entschuldigungsbrief und eine grosse Schachtel Pralinés gebracht.