Fast 30'000 landwirtschaftliche Betriebe in der Schweiz sind gegen Ernteausfälle nach Hagel, Überschwemmung, Frost und Sturm versichert. Der Geschäftsführer von Schweizer Hagel, Pascal Forrer, zieht eine erste Bilanz: «Dieses Jahr hatten wir beinahe 14'000 Schadenmeldungen. Das bedeutet, dass fast jeder zweite Versicherte einen Schaden gemeldet hat.»
Etliche Meldungen – und entsprechend hoch sind auch die Entschädigungen, welche die Versicherung in diesem Jahr bezahlen muss. «Wir rechnen mit einer Schadenssumme von 110 Millionen Franken. Das ist verhältnismässig das schlimmste Jahr der Schweizer Hagelversicherung in ihrer 140-jährigen Geschichte.» 110 Millionen Franken, das ist doppelt so viel wie die Prämieneinnahmen der Versicherung in der Schweiz. Das heisst, die Ausgaben sind in diesem Jahr viel höher als die Einnahmen.
Schäden durch Rückversicherung abgedeckt
«Das Jahr war sehr hagelreich mit extrem vielen grossen Hagelkörnern. Und eben demzufolge wurden sehr viele Kulturen schwer beschädigt oder ganz vernichtet», sagt Forrer. Die Hagelversicherung bezahlt die Schäden mit den Rückstellungen und ist selbst auch mit einer Rückversicherung abgedeckt.
Die Landwirte verzeichnen nach dem Hagel, Frost und Regen im laufenden Jahr enorme Ausfälle bei der Ernte. Zum Beispiel 65 Prozent weniger Aprikosen, 30 Prozent weniger Zucchetti, weniger Salat und auch 20 Prozent weniger Getreide. Forrer sagt dazu: «Dieses Jahr zeigt ganz klar wieder schmerzlich, dass Extremereignisse sehr wohl stattfinden.»
In Anbetracht solcher Wetterereignisse hat die Schweizerische Hagelversicherung schon vor drei Jahren mit einer neuen Versicherung gegen Frostschäden in der Landwirtschaft vorgesorgt.