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Frostschäden Frost vernichtet 70 Prozent der Walliser Aprikosenernte

Das Ausmass ist «beispiellos», heisst es aus dem Wallis. Die Frostschäden seien so gross wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Gleich dreimal wurde es diesen Frühling so kalt, dass die Pflanzen litten. «Nach diesen drei Frostwellen wurde 70 Prozent der Aprikosenernte vernichtet», sagt Georg Bregy von der Walliser Dienststelle für Landwirtschaft. Die Branche verliert damit rund 25 Millionen Franken. Einen derart grossen Verlust bei einer einzigen Kultur habe man seit 30 Jahren nicht mehr erlebt.

Früher Start der Vegetation

Andere Kulturen seien teilweise noch in der Winterruhe gewesen, weshalb sie weniger stark betroffen sind. Die Aprikosen aber konnten sich im März bereits so weit entwickeln, dass sie in einem sensiblen Stadium waren: «In der Vollblüte, teilweise mit Fruchtansatz», so Bregy.

Solche Betriebe haben nun ein Jahr mit Totalausfall.
Autor: Georg Bregy Dienststelle Landwirtschaft Kanton Wallis

Frost-Versicherungen, die seit dem starken Frostjahr 2017 eingeführt wurden, könnten die Verluste teilweise abfedern. Wie gross der Schaden ist, müsse man bei jedem einzelnen Betrieb anschauen. Im Wallis gibt es viele, die sich auf Aprikosen spezialisiert haben und nur diese Früchte anpflanzen. «Solche Betriebe haben ein Jahr mit Totalausfall», sagt Georg Bregy.

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Legende: Die Aprikosen-Kulturen im Rohnetal werden künstlich beregnet. Keystone

Zwar habe man nach dem Frostjahr 2017 auch Massnahmen ergriffen und zum Beispiel neue Wasseranlagen gebaut, um die Pflanzen zu bewässern. Wenn von aussen ständig Wasser auf die bereits gefrorenen Äste gesprüht wird, bleibt der Gefrierprozess in Gang und die Temperatur im Inneren der vereisten Äste, Knospen und Blüten verharrt bei 0 Grad Celsius – damit sind die Blüten vor dem Erfrieren geschützt.

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Legende: Der Eispanzer soll die empfindlichen Blüten vor dem Erfrieren schützen. Keystone

«Die Anlagen haben sicher dazu beigetragen, dass die Schäden nicht noch grösser sind», so Bregy. Die Hälfte der Kulturen seien aber am Talhang, dort könne man nur mit Frostkerzen arbeiten und die würden bei einer so langen und starken Frostwelle kaum helfen.

«Dieses Mal hatten wir mehrere kalte Nächte mit tiefen Temperaturen, dazu kam immer neue kalte Luft und Schneefall.» Alles zusammen sei zu viel gewesen.

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Legende: Die Kerzen sollten die Kulturen wärmen. Auch das hat nicht geholfen. Keystone

Nach so einem Jahr werde man die Lage erneut analysieren und schauen, was man besser machen könne.

Frostschäden in der Westschweiz

In der ganzen Romandie hat der Frost in diesem Jahr grosse Schäden angerichtet. In der Genferseeregion erwarten die Obstbauern auf einigen Parzellen einen Totalausfall der Ernte, meldet der zuständige Fruchtproduzentenverband. Betroffen sind Aprikosen, Birnen, Kirschen, Äpfel, Pflaumen, Kiwi und Erdbeeren.

In der Ajoie im Jura sind vor allem Pflaumen betroffen. 80 bis 90 Prozent der Blüten der Damassine-Bäume sind erfroren. Aber auch bei Birnen und Äpfeln haben zwischen 60 und 70 Prozent der Blüten unter dem Frost gelitten – je nach Sorte.

Ganz Europa betroffen

Selten war die Vegetation im Jura so weit fortgeschritten wie in diesem Frühjahr. Ihr Entwicklungsstadium entspreche dem von Mitte Mai, sagte Alain Perret, Baumpfleger und Co-Präsident des Branchenverbandes der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dieses Phänomen der Spätfröste betreffe ganz Europa, so der Baumpfleger.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 20.04.2021, 17:30 Uhr ; 

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