- Der Nationalrat hat einem bilateralen Doppelbesteuerungsabkommen mit Saudi-Arabien zugestimmt.
- Der Bundesrat hatte das Steuerabkommen vor zwei Jahren in Riad unterzeichnet. Wie andere ähnliche Abkommen soll es eine Doppelbesteuerung bei Einkommens- und Vermögenssteuern verhindern.
- Nach dem Mord am saudischen Journalisten Khashoggi hatte die vorberatende Kommission die Beratung des Abkommens jedoch für ein Jahr sistiert.
Der Bundesrat sollte erst die Beziehungen der Schweiz zu Saudi-Arabien überprüfen. Im vergangenen Herbst – nach Erklärungen des Bundesrats – zeigte sich die Mehrheit der Kommission überzeugt, dass ein Doppelbesteuerungsabkommen sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus politischer Sicht wichtig sei. Die Schweiz könne sich nur für die Menschenrechte und die Geschlechtergerechtigkeit einsetzen, wenn sie den Dialog mit Saudi-Arabien fortsetze, lautete der Tenor.
Dieser Argumentation folgte am Montag eine Mehrheit der grossen Kammer. Am Ende stimmte der Rat mit 111 zu 78 Stimmen bei 5 Enthaltungen für die Vorlage. Damit das Doppelbesteuerungsabkommen in Kraft treten kann, muss es noch vom Ständerat genehmigt werden.