Das Openair Frauenfeld will vom 14. bis 18. September 2021 ein Openair «Frauenfeldli» durchführen, wie die Veranstalter am Freitag auf Facebook mitteilten. Das Programm werde bald mitgeteilt, heisst es dort weiter. Es ist nach dem Zürich Openair und Gampel das dritte grössere Festival, dass eine Alternativ-Veranstaltung auf die Beine stellt.
Es gab ein langes Hin und Her beim OK des Openair Gampel: Zuerst kam die Ansage, dass das Festival in den September verschoben werde. Dann am Mittwoch folgte der Rückzieher. Der Geschäftsleiter Roman Pfammatter war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sein Plan aufgeht. An der Medienkonferenz sagte Bundesrat Berset nämlich, es sei möglich, dass an den Festivals die gleichen Regeln wie im Restaurant gelten könnten – also eine Sitzpflicht während der Konsumation.
Was machen wir mit einem, der mit einem Bier in der Hand plötzlich aufsteht?
Das wäre für ein Festival nicht umsetzbar, sagte Pfammatter gegenüber SRF: «Organisieren könnten wir das schon, aber wirklich kontrollieren könnten wir das nicht». Eine Sitzung wurde einberufen. Dann folgte am Donnerstag der Entscheid: Das Openair Gampel findet doch statt, die Organisatorinnen und Organisatoren riskieren es.
Diese Regeln gelten am Openair Gampel
Das Festival wird nicht, wie einmal geplant, in den September verschoben. Es gilt das ursprüngliche Datum im August (20.08.-22.08.2021), dafür dauert es einen Tag weniger lang. Teilnehmen darf laut Mitteilung nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist. Auf dem Gelände werden täglich Schnelltests durchgeführt.
«Das Openair wird deutlich kleiner als sonst», sagt Olivier Imboden, Mediensprecher des Openairs. Es werde weniger Bands, weniger Stände und auch weniger Publikum auf dem Gelände haben. Statt wie üblich mit 30'000 Besucherinnen und Besuchern, plane man jetzt mit 10'000.
Die Sitzpflicht bei Konsumationen werde man einhalten, sollte der Bund das dann tatsächlich verlangen. Die Festivalleitung geht aber davon aus, dass bis Ende August diese Regel fallen gelassen wird.
Die Erleichterung sei gross. «Wir haben stark lobbyiert», sagt Olivier Imboden, «jetzt können wir unsere Früchte ernten.» Die Bewilligung des Kantons Wallis steht aber noch aus.
Auch das Zürich Openair findet statt
Am Donnerstagnachmittag gibt ein weiteres Festival grünes Licht: Das Zürich Openair probiert es mit einer neuen Variante. «Zwar wird das Zürich Openair, wie wir es kennen, auf 2022 verschoben, doch haben wir uns für den Sommer 2021 ein neues Openair-Format ausgedacht», heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Veranstaltung findet an zwei statt an einem Wochenende statt, vom 20. bis 21. August und 26. bis 28. August. Pro Tag werden maximal 10'000 Besucherinnen und Besucher aufs Gelände gelassen.
Andere Festivals haben noch nicht entschieden
Die drei Openairs sind die aktuell grössten angekündigte Events, die stattfinden. Einige Festivals haben bereits abgesagt und auf nächstes Jahr verschoben, zum Beispiel das Gurtenfestival in Bern oder das Openair St. Gallen.
Das Heitere Openair in Zofingen steht noch auf der Kippe. Was klar ist: Der «normale» Anlass ist auf das nächste Jahr verschoben. Trotzdem möchten die Veranstalterinnen und Veranstalter dieses Jahr einen etwas kleineren Event organisieren. Angesagt ist das Wochenende vom 10. bis 12. September. Da noch Abklärungen mit den Behörden und zum Programm ausstehen, können gegenüber SRF noch keine genaueren Angaben gemacht werden.