Wie steht es um die Zürcher Wirtschaft? Die Pandemie hat im Kanton die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten ausgelöst. Und diese ist längst nicht ausgestanden. Bis Ende 2021 dürfte der Verlust an Wertschöpfung im Vergleich mit der Situation ohne Corona-Krise rund 15 Milliarden Franken betragen. Dies teilt das Amt für Wirtschaft und Arbeit mit.
Welche Branchen werden am härtesten getroffen? Das Gastgewerbe und der Verkehr. Die Wirtschaftsleistung geht dort um 40 respektive 22 Prozent zurück. In der Zürcher Gastronomie sind schätzungsweise 3400 Vollzeitstellen verloren gegangen, zeigt eine aktuelle Analyse im «Zürcher Wirtschaftsmonitoring».
Warum trifft es Zürich stärker als andere Kantone? Das liege vor allem daran, dass Zürich mit dem Flughafen stark vom internationalen Tourismus abhängig sei, erklärte Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh vor den Medien. Das wahre Drama im Schweizer Tourismus habe sich nicht auf den geschlossenen Terrassen in den Skigebieten abgespielt – sondern das ganze Jahr in den gespenstisch leeren Zürcher Hotels, erlaubte sich Walker Späh einen Seitenhieb gegen die Bergkantone.
Wie geht es dem Arbeitsmarkt? Dieser ist in recht stabiler Verfassung. Die Arbeitslosenquote stagniert im Februar bei 3,6 Prozent. Mehr Arbeitslose gibt es etwa im Gastgewerbe oder im Detailhandel, weniger im Baugewerbe, der Informatik oder im Gesundheits- und Sozialwesen. Laut Andrea Engeler, Chefin des Zürcher Amts für Wirtschaft und Arbeit, habe das Gewerbe den zweiten Shutdown wesentlich besser überstanden als den ersten vor einem Jahr. Vor allem das Instrument der Kurzarbeitsentschädigungen habe eine grosse Entlassungswelle verhindert.