In einem Interview der Tagesschau fordert der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, dass man nach der Impfung der Hochrisikopatienten umgehend lockern soll. Dafür würde man auch bis zu 30'000 Infektionen täglich in Kauf nehmen. Die Aussage schlägt in der SRF-Community hohe Wellen. Der Hashtag #VogtMussWeg ist auf Twitter zwischenzeitlich auf Platz 1 der trendenden Hashtags in der Schweiz.
Wenn die Risikopatienten geimpft sind, werden etwa drei Viertel der Hospitalisationen wegfallen. Das heisst, wir könnten dann mit Fallzahlen von 20’000 bis 30'000 pro Tag leben, ohne dass die Spitäler an den Anschlag kämen
Eine zu kurzsichtige Strategie?
Die Aussage von Valentin Vogt stösst bei einem Grossteil der Kommentierenden auf Unverständnis. So schreibt Thomas Moser, dass hier eine sehr kaltherzige Strategie verfolgt werde und eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus der Wirtschaft nur noch mehr schaden werde. Joachim Schwander vermutet, dass der Präsident des Arbeitgeberverbands vergessen habe, dass mehr Infektionen auch zu mehr Mutationen führen. Auch der Faktor der Long-Covid-Erkrankungen werde nicht berücksichtigt, schreibt Olivier Dombas.
Eine Person, die so etwas fordert, ist nicht tragbar. Sie zeigt so, dass Vermögen mehr zählt als die Gesundheit von Menschen.
Einige User hinterfragen zudem die epidemiologische Kompetenz von Valentin Vogt: Nach Gianni Romagnoli ist er ein Laie, was Medizin anbelangt und auch Max Herren weist auf eine zu kurzfristige Sichtweise dieser geforderten Massnahmen hin.
Ein tragbares Risiko?
Doch nicht alle in der Community empfinden die Forderungen als kurzsichtig: SRF-User Andi Dinkelmann schreibt, dass der Schutz der Bevölkerung nach der Impfung der Risikopatienten nicht mehr die Sache des Staats sei. Auch Johann Wieser würde nach der Impfung der Risikogruppe auf weitere, zwingende Einschränkungen verzichten wollen.
Als Wirtschaftsführer kann man sagen was man will, es endet in einem Shitstorm!
Als Tontechniker schränken ihn die Massnahmen besonders ein und er wisse langsam nicht mehr wie weiter, schreibt Stefan Fischer und wünscht sich umgehende Lockerungen. Für Daniel Ast zeigt die Aussage des Arbeitgeberverbands auf, dass es einen faktenbasierten Diskurs rund um die Lockerung braucht. Bei ständig wechselnden Richtwerten für Lockerungen sei es schwierig, die richtigen Massnahmen für den Weg aus der Krise zu definieren.
Die Aussage des Arbeitgeberverbands polarisiert die SRF-Community. Wie stehen Sie zu der Aussage des Arbeitgeberverbands? Liegen bis zu 30'000 Infektionen pro Tag drin? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.