Zum Inhalt springen
Audio
Kampf dem Hass im Internet
Aus HeuteMorgen vom 26.08.2020. Bild: Keystone/sda
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 28 Sekunden.

Gegen Hass im Netz Bund will Hate Speech in Sozialen Medien bekämpfen

Der Bund will mehr gegen Hassrede im Internet tun. Er hat dafür erstmals Finanzhilfen für Projekte gesprochen, die sich dagegen einsetzen.

«Niemand kann etwas dafür, wie er aussieht. Aber niemand zwingt diese geistesgestörten, verblendeten Kommunistenweiber, sich nackt auszuziehen.» Solche und ähnliche Kommentare sind Hatespeech.

Es gibt keine offizielle Definition. Sophie Achermann ist Co-Projektleiterin bei StopHateSpeech, einer Plattform, die einen Algorithmus entwickelt, der Hassrede im Internet finden soll.

Rassismus, Sexismus, Antisemitismus

Für sie ist es Hassrede, sobald die Würde eines Menschen angegriffen wird. Das kann beispielsweise Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus sein.

«Mein Gefühl ist, dass Hassreden zunehmen und dass sie sich auf mehrere Themen ausbreiten. Sie sind auch bei einer jüngeren Generation angelangt, die mehr und mehr harte Worte benutzt.»

Offizielle Zahlen zu Hassrede gibt es nicht. Die Soziologin Lea Stahel hat im Auftrag des Bundes Hassrede im Internet untersucht. Bei 1 bis 15 Prozent der Inhalte im Internet handle es sich um Hassrede, würden Untersuchungen zeigen, erklärt die Forscherin.

Schwach vernetzt in der Realität, stark im Internet

Ein Grossteil der Täter seien junge Männer: «Die haben im analogen Raum oft relativ schwache Netzwerke, aber online sehr starke.» Ob man sie einer bestimmten sozialen Klasse zuordnen könne, sei wenig erforscht. Doch: «Es scheint, dass Menschen relativ unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrer Bildung hassen.»

Das Projekt, das nun gestartet wird, wird von der Fachstelle gegen Rassismus und der Plattform Jugend und Medien des Bundes getragen. 250'000 Franken gibt es pro Jahr für Projekte, die sich gegen Hassrede im Internet einsetzen.

Marianne Helfer, stellvertretende Leiterin der Fachstelle gegen Rassismus, sagt: «Es geht nicht um Zensur, sondern darum, andere Stimmen reinzubringen und die Stimmung im Netz nicht in diese Aggression abgleiten zu lassen. Das, was wirklich strafbar ist, soll verfolgt werden können.»

Bei den Beratungen der Fachstelle gegen Rassismus würden die Anfragen wegen Hassrede im Internet zunehmen. Dank der Finanzhilfen können nun Projekte unterstützt werden, die dagegen helfen.

Video
Aus dem Archiv: Eine App gegen Hatespeech
Aus Tagesschau vom 26.05.2020.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 30 Sekunden.

Heute Morgen vom 26.08.2020, 06:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel