- Der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ist gegen den fundamentalen Umbau der Finanzierung im Gesundheitswesen.
- Er hat nun seine Referendumskampagne gegen die sogenannte Monismus-Vorlage lanciert.
- Die Referendumsfrist dauert bis zum 18. April.
Die Gegner der Efas-Vorlage (siehe Box) argumentieren, diese sei gefährlich für das Pflegepersonal, die Versorgungsqualität und für die Versicherten. Die Reform verschiebe die Macht weg von den Kantonen hin zu den Krankenkassen. Diese verwalteten künftig elf Milliarden Franken an Steuergeldern und bestimmten, wer Geld für Pflegeleistungen und Operationen erhalte.
«Die Krankenkassen, und damit die Prämienzahlenden, müssen neu 73.1 Prozent aller Kosten bezahlen, den Löwenanteil», hielt VPOD-Zentralsekretärin Beatriz Rosende in Bern vor den Medien fest. Mit Efas drohten deshalb die Prämien und Kostenbeteiligungen noch stärker zu steigen, folgerte Viviane Hösli, Zentralsekretärin Gesundheit im VPOD.
Die Versicherer setzen das Personal unter enormen Druck, noch schneller zu arbeiten.
Dadurch werde der Kostendruck im gesamten Gesundheitsbereich weiter steigen. «Ich mache mir grosse Sorgen», sagte Pflegefachfrau Deniz Killi. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen hätten den steigenden Kostendruck in den vergangenen Jahren mit grösserem Einsatz und Stress bezahlt. Das zeige sich auch in den konstant hohen Zahlen der Menschen, die den Beruf verlassen. Vermehrt komme es zu Situationen, in denen die Befriedigung der Bedürfnisse, aber auch die Sicherheit der Patientinnen nicht mehr gewährleistet werden könne.
Zweifel am Nutzen der Vorlage
Auch Cristina Vais, Fachangestellte Gesundheit, wies auf die prekären Verhältnisse im Pflegeberuf hin. «Die Versicherer setzen das Personal unter enormen Druck, noch schneller zu arbeiten.» Die Efas-Vorlage werde den Krankenkassen zusätzliches Gewicht verleihen. Das stelle «ein enormes Risiko für die Bevölkerung, die Patientinnen und das Gesundheitspersonal» dar.
Die Befürworterinnen und Befürworter von Efas argumentieren, dass mit der Vorlage die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden könnten, indem möglichst viele Kranke ambulant statt stationär behandelt werden. Das bezweifelt Pflegefachfrau Friederike Flückiger. «In Wirklichkeit geht es nicht um irgendwelche Einsparungen, sondern nur um eine andere Verteilung der Kosten zugunsten der Privatwirtschaft.»
Für ihn sei klar, dass die öffentliche Gesundheitsversorgung insbesondere sozial über die Steuern finanziert werden müsse und nicht über die Kopfprämien der Krankenkassen, hielt Pflegefachmann Heinz Lanz fest. «Nur so ist gewährleistet, dass alle ihren Beitrag gemäss ihren Möglichkeiten an das wertvolle Gut eines öffentlichen Gesundheitssystems beitragen.»
VPOD sucht Verbündete
Mit Efas geschehe das Gegenteil, sagte der Genfer SP-Nationalrat und VPOD-Präsident Christian Dandrès. «Den zusätzlichen Anteil der Kosten, der von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen wird, schätzt Santésuisse bis 2040 auf zehn Milliarden Franken.»
Ob neben dem VPOD weitere Kreise gegen Efas opponieren werden, ist derzeit noch unklar. Laut Dandrès finden derzeit verschiedene Gespräche statt.