Einige Gemeinden in der Ostschweiz und im Kanton Graubünden haben angesichts der grossen Trockenheit ein absolutes Feuerverbot im Freien erlassen.
Wann entscheiden sich die Behörden für ein solches Verbot? Und noch wichtiger: Wie kann man Waldbrände verhindern? Auskunft gibt der stellvertretende Bündner Kantonsförster Urban Maissen.
SRF News: Wie schätzen Sie die aktuelle Gefahrenlage ein?
Urban Maissen: Die Waldbrandgefahr im Kanton Graubünden ist sehr gross, seit Wochen hat es nicht mehr richtig geregnet. Zudem hatten wir starken Wind, was zur Austrocknung beigetragen hat.
In manchen Gemeinden gilt ab sofort ein absolutes Feuerverbot im Freien. Auf welcher Grundlage wird so etwas entschieden?
Als gängigste Methode gilt die Beobachtung im Feld. So wird die Beschaffenheit der Streuschicht im Wald untersucht: Ist sie feucht oder trocken? Ausserdem werden kleine Löcher in den Boden gegraben, um zu sehen, wie weit hinunter er ausgetrocknet ist.
Alle Faktoren ergeben derzeit ein einziges Bild: Es ist brandgefährlich.
Wenn nun die Streuschicht so trocken ist, das sich Brände ausbreiten können, wird ein absolutes Feuerverbot erlassen. Zudem helfen Computerprogramme, die Trockenheit aufgrund der Meteodaten abzuschätzen. Derzeit kann man beobachten, dass die Wiesen und Felder vielerorts sehr trocken sind. Das alles ergibt ein einziges Bild: Es ist brandgefährlich.
Wie wird überprüft, dass ein Feuerverbot eingehalten wird?
Die Gemeinden informieren die Bevölkerung via die Medien, Amtsblätter und über die eigenen Webseiten. Ausserdem werden Kontrollgänge durch die Behörden oder die Polizei durchgeführt.
Wie kann man sich auf einen möglichen Waldbrand vorbereiten?
Längerfristig kann man Löscheinrichtungen wie Löschteiche und Hydranten an neuralgischen Orten einrichten und dazugehörige Karten erstellen – damit man im Brandfall weiss, wo Löschwasser zu finden ist. Ausserdem ist es wichtig, dass mögliche Brandstellen für Löschfahrzeuge erschlossen sind. Auch braucht es spezielles Löschmaterial, um Wald- und Wiesenbrände löschen zu können.
Das Gespräch führte Linda von Burg.