- Die Grünliberalen gewinnen in der Stadt Solothurn zwei zusätzliche Sitze im 30-köpfigen Gemeinderat.
- Die Sitzgewinne gehen auf Kosten von SP und CVP, welche je einen Sitz verlieren.
- FDP und SP bleiben die beiden stärksten Parteien in der Stadt. Das Rennen um das Stadtpräsidium ist damit eröffnet.
Die FDP bleibt in der Stadt Solothurn die stärkste Partei, mit einem Wähleranteil von über 25 Prozent und acht Sitzen im Gemeinderat. Die SP folgt dicht dahinter - mit 24.6 Prozent Wähleranteil. Sie verlor einen Sitz und stellt nun ebenfalls acht Sitze. Die Grünen können ihre fünf Sitze halten.
Diese drei Parteien sind deshalb zentral, weil sie sich voraussichtlich um das wichtige Amt des Stadtpräsidiums streiten werden. Denn das politische Ereignis des Jahres ist die Wahl der Nachfolge von Kurt Fluri (FDP), der nach 28 Jahren im Amt als Stadtpräsident aufhört.
Die «Grün(liberal)e Welle»
Die grosse Siegerin dieser kommunalen Wahl allerdings ist die GLP. Sie legt 2 Sitze zu und ist nun mit insgesamt drei Sitzen im Quasi-Parlament der Stadt vertreten. CVP und SVP können ihre vier bzw. zwei Sitze halten.
Insgesamt kann man in der Stadt Solothurn von einer kleinen grünen Welle sprechen. Denn auch die Grünen konnten ihren Wähleranteil steigern (gut 18 Prozent), auch wenn dies nicht für einen Sitzgewinn reichte.
Die politischen Verhältnisse in der Stadt Solothurn bleiben nach dieser Wahl relativ konstant. Bisher hatten die bürgerlichen Parteien eine hauchdünne Mehrheit. CVP und GLP stimmten je nach Vorlage aber auch mit den linken Parteien zusammen. Insofern heben sich die Verluste von CVP und SP zu Gunsten der GLP politisch wohl auf.
Vorentscheidung für das Stadtpräsidium
Spannend sind die Solothurner Gemeinderatswahlen wie erwähnt aber auch als Indiz für die Wahl des Stadtpräsidiums. Der Kandidat der FDP – Markus Schüpbach – ist gesetzt. Von linker Seite erhält er Konkurrenz von zwei möglichen Kandidatinnen. Ob Stefanie Ingold (SP) oder Laura Gantenbein (Grüne) gegen ihn antreten, wird sich nach der Gemeinderatswahl heute zeigen.
Die beiden Parteien wollen sich bis zum Anmeldeschluss am Montag einigen, wen sie gemeinsam ins Rennen schicken. Der erste Schritt ist getan: Sowohl Stefanie Ingold als auch Laura Gantenbein haben die Wahl in den Gemeinderat am Sonntag geschafft. Und beide haben mehr Stimmen geholt als ihr freisinniger Konkurrent Schüpbach.
Am meisten Stimmen holte am Sonntag Gemeinderätin Stefanie Ingold von der SP, rund 400 Stimmen mehr als ihre grüne Konkurrentin. Das könnte ihre Chancen erhöhen, als linke Kandidatin antreten zu dürfen. Falls sich SP und Grüne einigen, dann wäre ein Stadtpräsidium in linker Hand künftig also durchaus möglich in Solothurn.