Ein 39-jähriger Mann muss sich seit heute Dienstag vor dem Bezirksgericht Frauenfeld verantworten. Er ist unter anderem wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern, sexueller Nötigung, Vergewaltigung, Schändung, Pornografie und Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz angeklagt.
In der Anklageschrift sind sieben Mädchen und acht erwachsene Frauen als Opfer des mutmasslichen Täters aufgelistet. Das jüngste war zum Zeitpunkt der Tat demnach vier Jahre alt.
Taten auf Video festgehalten
Die Taten geschahen laut Thurgauer Staatsanwaltschaft im Zeitraum zwischen 2016 und 2020. Der Angeklagte soll seine Opfer zunächst betäubt und dann missbraucht, teilweise vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass er dafür das Narkosemittel Ketamin nutzte.
Von seinen Taten nahm der Angeklagte Videos auf. Mindestens 18 solcher Videos liegen der Staatsanwaltschaft vor. Die Polizei fand sie bei einer Hausdurchsuchung 2021. Die Taten soll er bei sich zu Hause begangen haben. Die Opfer stammten aus seinem Bekanntenkreis, heisst es in der Anklageschrift.
Freiheitsstrafe gefordert
Am ersten Tag der Verhandlung wurde der Angeklagte bis am Mittag befragt. Er gab in den meisten Fällen zu, die Opfer betäubt und missbraucht sowie teilweise vergewaltigt zu haben. In einigen Fällen könne er sich aber nicht erinnern, das Narkosemittel Ketamin verabreicht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Thurgau fordert eine Freiheitsstrafe für den Beschuldigten, will die Länge der Strafe aber erst im Prozess bekanntgeben. Der Mann soll zudem ein lebenslanges Tätigkeitsverbot für alles erhalten, was mit Kindern zu tun hat. Seinen mutmasslichen Opfern soll er nicht näher als 100 Metern kommen dürfen.
Der Beschuldigte ist bereits seit November 2021 im vorzeitigen Strafvollzug. Seine Anwältin hat sich bisher noch nicht geäussert. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt und soll insgesamt vier Tage dauern.