Grüne Wiesen statt weisse Landschaften, das ist das Bild derzeit in diesem aussergewöhnlich warmen Winter. Und darunter leiden nicht nur die Skigebiete, sondern auch das Langlaufgeschäft.
Der Verband Loipen Schweiz betreibt 116 Langlauf-Gebiete. Davon sind aktuell nur gerade 10 geöffnet. Und dies erst noch mit einem reduzierten Angebot, wie Verbandspräsidentin Mariette Brunner sagt.
«Wir haben einige Gebiete in Graubünden, die geöffnet haben, das Goms im Wallis ist offen und die Melchsee-Frutt in der Zentralschweiz. Doch sehr viele Gebiete in tieferen Lagen im Mittelland und auch in der Zentralschweiz sind von diesem Schneemangel betroffen.»
Langlauf: neu entdeckte Freiheit
Der Langlaufsport erlebte in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Der Schweizer Loipenverband verkaufte in der letzten Saison 43'000 Abonnements, so viele wie noch nie.
In der Pandemie hätten viele den Langlaufsport entdeckt, sagt Adrian Imhof, Präsident der Schweizer Langlaufschulen. «Die Leute fanden darin eine Alternative etwa zum Skisport und konnten sich ohne grosse Einschränkungen frei bewegen.»
Die Rolle von künstlichem Schnee
Für diese Alternative müssen Langlaufbegeisterte in Zukunft womöglich aber etwas weiter reisen müssen. Davon jedenfalls geht Mariette Brunner vom Loipenverband aus, und sie sagt auch, dass der künstliche Schnee vermehrt eine Rolle spielen werde. «Insbesondere, wenn man einen Saisonstart generieren und eine Loipe beispielsweise im Dezember eröffnen will. Dann kommen die Gebiete nicht um die technische Beschneiung herum», sagt Mariette Brunner.
Bei diesem künstlichen Schnee dürfte auch das sogenannte «Snowfarming» künftig eine wichtige Rolle spielen. Snowfarming, das ist alter Kunstschnee, der in der nächsten Saison wieder für die Loipenpräparation verwendet wird.
Der oberste Langlauflehrer Adrian Imhof und auch Loipenverbandspräsidentin Mariette Brunner hoffen nun aber zunächst noch auf natürlichen Schnee in diesem Winter – auch in tieferen Lagen.