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Auftakt Verhandlungen erweitertes Abkommen mit Grossbritannien
Aus Tagesschau vom 15.05.2023.
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Gespräche mit der Schweiz Warum ist ein erweitertes Abkommen mit Grossbritannien wichtig?

Grossbritannien und die Schweiz wollen ihr bilaterales Abkommen erweitern. Den Startschuss dazu hat Wirtschaftsminister Guy Parmelin gemeinsam mit der britischen Handelsministerin Kemi Badenoch am Montag in Bern gegeben. Die erste Verhandlungsrunde wird noch im Mai in London stattfinden. Wieso die Weiterentwicklung wichtig ist, erklärt Jan Atteslander vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse.

Jan Atteslander

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Der promovierte Betriebs- und Volkswirt ist Mitglied der Geschäftsleitung des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse und leitet dort den Bereich Aussenwirtschaft.

SRF News: Warum ist das Abkommen mit Grossbritannien so wichtig für die Schweiz?

Jan Atteslander: Grossbritannien ist für uns ein sehr wichtiger Handelspartner. Je nach Zählart ist es der acht- oder der viertwichtigste Partner im Güterhandel – auch bei unseren Investitionen. Und auch die Schweiz ist für Grossbritannien ein ganz wichtiger Partner.

Es gibt Befürchtungen, dass man sich mit der Erweiterung des Abkommens mit Grossbritannien gegen die EU richten könnte.

Im Gegenteil: Die EU und Grossbritannien haben ihre Beziehungen weiterentwickelt. Wir müssen schauen, dass wir nicht ins Hintertreffen geraten. Gleichzeitig ist es sicher nicht gegen die EU gerichtet, dass wir unsere bilateralen Interessen fördern können. Die EU hat sicher nichts dagegen, wenn wir ein gutes Verhältnis zu Grossbritannien haben.

Die EU wird mit Argusaugen beobachten, was die Schweiz hier mit Grossbritannien macht.

Ja, jeder beobachtet jeden. Das ist auch gut. Wenn ein Abkommen abgeschlossen wurde, sehen die Partner, was möglich ist und es kommen vielleicht auch noch Ideen, was man noch verbessern könnte. Ein bisschen Wettbewerb hilft bekanntlich.

Guy Parmelin (links) gibt Kemi Badenoch (rechts) die Hand vor einem Gebäude in Bern.
Legende: Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat die britische Handelsministerin Kemi Badenoch am Montag in Bern empfangen. Keystone/ ALESSANDRO DELLA VALLE

Macht die Schweiz mit Grossbritannien und mit anderen Ländern vorwärts, weil die Gespräche mit der EU nicht vorankommen?

Ich werde das häufig gefragt und wir sehen das gar nicht so. Es ist lediglich eine Ergänzung. Der EU-Binnenmarkt bleibt für uns der mit Abstand wichtigste Partner.

Aber im Rahmen der Diversifizierung ist es wichtig, dass wir auch mit anderen Partnern Abkommen machen können; das macht die EU auch. Daher hat Europa als Ganzes ein starkes Interesse, dass wir mit Drittstaaten gute Abkommen abschliessen können.

Wir müssen schauen, dass wir nicht ins Hintertreffen geraten.

Gibt es bei der Erweiterung des Abkommens mit Grossbritannien auch kritische Punkte?

Ganz wichtig ist bei all diesen Abkommen, dass sie gut implementiert werden. Wir haben bereits gesehen, dass gute Abkommen festgelegt wurden und es dann Jahre dauerte, bis sie erfolgt sind.

Bei Grossbritannien machen wir uns keinerlei Sorgen. Ich sehe keine Nachteile, die in irgendeiner Form auf die Schweiz zukämen.

Das Gespräch führte Christa Gall.

Tagesschau, 15.05.2023, 19:30 Uhr ; 

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