- Der gefühlte Gesundheitszustand hat sich gemäss der «CSS-Gesundheitsstudie» im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert.
- Die meisten der Befragten litten an Müdigkeit und Erschöpfung. Die grösste Herausforderung sei die mentale Gesundheit.
- Im Schnitt gehe es jungen Erwachsenen betr. mentaler Gesundheit schlechter als der übrigen Bevölkerung.
- Einen speziellen Fokus legt die Studie auf die Arbeitsplatzsituation, deren räumliche und zeitliche Flexibilisierung als Entlastung wahrgenommen werde.
Der gefühlte Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung hat sich im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert. Laut einer neuen Umfrage gaben 34 Prozent der Befragten an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als im März 2020.
Vor allem bei über 65-Jährigen hat sich der gefühlte Gesundheitszustand verschlechtert, wie aus der «CSS-Gesundheitsstudie» hervorgeht. Fast jede zweite Person dieser Alterskategorie gibt an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Drei Jahre zuvor waren es lediglich 30 Prozent.
Mehr als zwei Drittel der sich krank fühlenden Personen geben an, dass sie oft an Müdigkeit und Erschöpfung litten. Es sei dabei nicht ausgeschlossen, dass die Erschöpfung auch auf Covid-Erkrankungen zurückzuführen sei, so die Verfasser des Berichts.
Mentale Gesundheit
Als grösste Herausforderung für die Schweiz identifizierte die Studie die mentale Gesundheit. Nur gut zwei Dritteln der Bevölkerung gehe es zumindest meistens gut. 2021 seien es noch drei Viertel gewesen.
Im Schnitt gehe es jungen Erwachsenen schlechter als der übrigen Bevölkerung, heisst es im Bericht. Am tiefsten seien die Werte aber bei Frauen zwischen 41 und 50 Jahren. Das sei das Lebensalter, in dem sich beruflicher und familiärer Stress oft vermischten. Psychisch am robustesten zeigen sich weiterhin Seniorinnen und Senioren. Allerdings zögern über 65-Jährige laut dem Bericht auch am meisten damit, Hilfe zu holen, wenn es ihnen nicht gut geht.
Auch für Personen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden, gestaltet sich die Suche nach einem Therapieplatz schwieriger.
Über alle Altersgruppen hinweg geben knapp 40 Prozent derjenigen mit psychischen Probleme an, professionelle Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, wäre dieser Wert höher, wenn es mehr Therapieangebote gäbe. «Auch für Personen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden, gestaltet sich die Suche nach einem Therapieplatz schwieriger», heisst es.
Einen speziellen Fokus legte der diesjährige Bericht auf die Arbeitsplatzsituation. Entgegen der Annahme, dass die räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeitswelt zu mehr Druck führe, sei diese von den Befragten als entlastend wahrgenommen worden. Dies, weil sich die Arbeit an die eigene Tagesform und an private Angelegenheiten anpassen liesse.