Die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) belegen klar: Die Gruppe der 0- bis 4-Jährigen weist momentan die meisten Grippefälle aus. Dies bestätigt auch Patrick Haberstich, leitender Arzt Kindernotfall am Kantonsspital Aarau: «Wir stossen an Grenzen, müssen jeden Tag schauen, wo wir die kranken Kinder unterbringen können.» Aktuell würden sie 70 bis 120 Kinder täglich sehen, «die Hälfte davon mit grippalen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen.»
Atemnot bei Kleinkindern
Momentan verzeichnen die Kinderspitäler auch einen Anstieg beim respiratorischen Synzytial Virus RSV. Dieses kann bei Babys akute Bronchitis mit Komplikationen verursachen. Die Atemwege verschleimen, den betroffenen Kinder droht Atemnot und Sauerstoffmangel.
Säuglinge, die Anzeichen von Atemnot zeigen, kaum mehr trinken und essen und fast keinen Urin mehr ausscheiden, sollten von einem Kinderarzt abgeklärt werden. In zwei von hundert Fällen müssen Kinder mit RSV stationär behandelt werden. Das Virus wird über Tröpfchen- und Schmierinfektion weitergegeben, Hygiene ist besonders wichtig im Umgang mit Erkrankten.
Haberstich sieht im Kantonsspital Aarau noch kein Abflauen der Grippeerkrankungen. Kinderkliniken aus der Westschweiz melden hingegen bereits sinkende Zahlen.