- Das Züri Fäscht 2023 ist das letzte in dieser Form gewesen.
- Der Verein Zürcher Volksfeste hat die Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zürich wegen immer strengerer Auflagen gekündigt.
- Die Stadt will ein Konzept für ein neues Stadtfest ausarbeiten lassen.
Nach Flugshow-Verbot, Kritik am Feuerwerk, immer strengeren Vorschriften zu Abfall, Recycling und Sicherheit und einer allgemein sinkenden Akzeptanz für das grösste Volksfest der Schweiz schmeissen die Züri-Fäscht-Organisatoren den Bettel hin: Sie haben die Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zürich gekündigt, wie sie mitteilten.
Die immer komplexeren Anforderungen an die Nutzung des öffentlichen Raums und die steigenden Auflagen, welche massive Mehrkosten verursachten, werden als Gründe für den Entscheid genannt. Andreas Hugi, Mediensprecher des Züri Fäscht, sagt: «Wir haben uns schwergetan mit dem Entscheid.» Alle Beteiligten seien aber zum Schluss gekommen, dass mit dem aktuellen Festkonzept die technischen, betrieblichen und finanziellen Grenzen und Möglichkeiten erreicht oder sogar schon überschritten seien.
Die Stadt forderte von den Züri-Fäscht-Organisatoren beispielsweise Massnahmen zur Reduzierung der Abfallmengen. Einzeln betrachtet machten all diese Auflagen Sinn, sagt Mediensprecher Hugi. «In der Summe führt das einfach dazu, dass man ein Fest in dieser Grössenordnung nicht mehr durchführen kann.»
Auch im Gemeinderat wurden schon verschiedentlich Einschränkungen debattiert und teils beschlossen. So entschied das Stadtparlament, dass es künftig keine Flugshows mehr geben dürfe.
Zudem geriet das traditionelle Feuerwerk in die Kritik. Diese Diskussion habe ebenfalls eine Rolle gespielt beim Entscheid des Vereins Zürcher Volksfeste, sagt Hugi. Es sei jedoch nur ein Aspekt unter vielen.
Ein Züri Fäscht in der bisherigen Form wird es deshalb nicht mehr geben. Das Fest von 2023, welches mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher anlockte, ist das letzte in dieser Form gewesen. Hugi sagt: «Es braucht jetzt eine Neuausrichtung und dafür sind wir die Falschen.» Man mache mit Bedauern Platz für Neues und neue Akteure.
Stadtrat gibt Konzept für neues Fest in Auftrag
Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch sagte, dass sie das Ende des Züri Fäscht in seiner heutigen Form einerseits bedaure. «Ich bin aber der Meinung, dass dies auch eine grosse Chance ist.» Es gehe nun darum, wie ein zeitgemässes Stadtfest in Zukunft aussehen könne.
Der Stadtrat wolle jetzt zuerst die Eckdaten ausloten. Laut Mauch ist klar, dass es in Zürich auch künftig regelmässig ein grosses Stadtfest geben soll. «Es soll ein Fest sein, das die Anforderungen der heutigen Zeit erfüllt und vielleicht sogar ein wenig pionierhaft ist», so Mauch. Nun müsse die Stadt ein Konzept ausarbeiten. Und in einem zweiten Schritt würden sie eine neue Trägerschaft suchen.