Der Basler Zoo hat Grosses vor. In den kommenden Jahren möchte er seine Fläche um einen Fünftel vergrössern. Das ist gar nicht so einfach, liegt der Zolli doch mitten in der Stadt. Möglich wird die massive Vergrösserung nur, wenn der bestehende Parkplatz gleich vor dem Eingang aufgehoben wird, und eine Landreserve am andern Ende des Zoos neu genutzt wird.
Die rechtlichen Voraussetzungen dafür sind einigermassen günstig. Für die Parkplätze soll ohnehin gleich neben dem Zoo ein neues Parking entstehen. Die Bewilligung dafür liegt vor. Und das Land beim Hintereingang gehört dem Zoo bis 2070 im Baurecht.
Nach Jahren des qualitativen Wachstums möchten wir jetzt auch quantitativ zulegen.
Olivier Pagan, der umtriebige Zoo-Direktor, verneint, dass er die Ausbaupläne vorantreiben will, um im Wettbewerb mit dem Zürcher Zoo um die Besucherinnen und Besucher besser dazustehen. «Nach Jahren des qualitativen Wachstums möchten wir jetzt einfach auch quantitativ wieder zulegen.»
Bei uns gedeihen nicht nur jene Tiere, die wir hegen und pflegen, sondern auch andere Pflanzen und Tiere.
Pagan weist zudem auf mehrere Studien hin. Diese besagen, dass der Basler Zoo eine wichtige Rolle für die Biodiversität spielt. «Hier gedeihen nicht nur die Tiere, die wir hegen und pflegen, sondern auch zahlreiche Pflanzen und Tiere, die ganz nebenbei bei uns ihren Lebensraum gefunden haben.»
Langer Zeithorizont
Konkrete Pläne für die Nutzung der beiden Flächen von insgesamt 21'000 Quadratmetern, was ungefähr zwei Fussballfeldern entspricht, gibt es nicht. Vielmehr will der Zolli jetzt Architekturbüros und andere Expertinnen und Experten einladen, bei der Entwicklung der Areale ihre Ideen einzubringen. Zusammen mit den Zoo-Mitarbeitenden sollen so gute Lösungen erarbeitet werden. Die künftigen Tiere hat der Zoo also noch nicht bestellt. Die jetzt angelaufene Testplanung soll aufzeigen, wie der Zoo bis in 25 Jahren aussehen könnte.
Olivier Pagan geht die Ausbauschritte sachte an. Das verwundert nicht. Der Basler Zoo ist zwar ein Publikumsliebling und in der noblen Basler Gesellschaft gut verankert. 2019 scheiterte der Zoo aber mit dem ambitionierten Projekt eines «Ozeaniums». In ihm hätten zahlreiche Fische und Meerestiere grosszügige Becken erhalten sollen. Das Geld hatte der Zolli praktisch zusammen. Doch das Stimmvolk lehnte das Projekt vorwiegend aus Tierschutzgründen ab.