- Bei einem Militärladen beim Bahnhof St. Margrethen (SG) wurde am Dienstag eine Razzia durchgeführt. In diesem Laden werden unter anderem Nazi-Gegenstände verkauft.
- Der Ladenbesitzer ist mehrfach vorbestraft. Er sagt, er fühle sich ungerecht behandelt.
- Die Hausdurchsuchung fand im Rahmen eines Strafverfahrens statt. Dabei geht es um Widerhandlungen gegen das Kriegsmaterialgesetz sowie gegen das Waffengesetz.
«Das alles ist ein Witz; ich traue niemandem mehr und mehr sage ich nicht», sagt der Ladenbesitzer gegenüber Radio SRF. Er fühle sich ungerecht behandelt. Mitte Mai ist ein Ausverkauf des Militärladens geplant. Dabei will der Betreiber diesen Militärladen offenbar auflösen. Der Verkauf finde statt, egal was komme, sagt er.
Das alles ist ein Witz; ich traue niemandem mehr.
Es laufe ein Strafverfahren gegen eine Person wegen des Verdachts der Widerhandlung gegen das Kriegsmaterialgesetz und der Widerhandlung gegen das Waffengesetz, teilt die Bundesanwaltschaft gegenüber SRF auf Anfrage mit.
Das Verfahren soll laut Medienberichten gegen den Besitzer des Militärladens im besagten Militärladen laufen. Offenbar haben die Behörden mehrere Gegenstände aus seinem Laden mitgenommen.
Der Besitzer des Militärladens in St. Margrethen ist mehrfach vorbestraft. Für die Lieferung einer Handgranate sass er elf Jahre in Haft. Wegen dieser Handgranate, verpackt in einer Paketbombe, starb 1996 in Buchs ein 13-jähriges Mädchen. Die Behörden haben ihm weitere Delikte wie Brandstiftung und Sprengstoffanschläge nachgewiesen.
Zusätzlich zu den vorgenommenen Hausdurchsuchungen wurden im Rahmen des betreffenden Strafverfahrens mehrere Leute einvernommen, es befinde sich zurzeit aber keine Person in Haft. Für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden, heisst es von der Bundesanwaltschaft. Weitere Informationen über das Strafverfahren erteilen die Behörden nicht.
Beim Grosseinsatz der Bundesanwaltschaft standen am Dienstag in St. Margrethen die Kantonspolizei St. Gallen, die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, die Bundespolizei Fedpol sowie Spezialisten der Armee im Einsatz.