Im Kanton Genf wird am 2. April ein neues Parlament gewählt. Für den Grossen Rat stellen sich 691 Personen auf zwölf Listen zur Wahl. Das sind so viele Kandidierende wie noch nie. 268 davon sind Frauen.
Beim bisherigen Rekord hatten 2018 bei den letzten Wahlen 623 Personen auf 13 Listen um einen Einzug ins Kantonsparlament gekämpft.
Neben den sieben im Kantonsparlament vertretenen Parteien versuchen die Grünliberalen erneut, die 7-Prozent-Hürde zu erreichen, um Einsitz in der Legislative zu nehmen.
Viel neue Konkurrenz
Bei den Bürgerlichen treten drei neue Parteien an: Libertés et justice sociale von Ex-FDP-Staatsrat Pierre Maudet (29 Kandidaten), Civis von Ex-Mitte-Staatsrat Luc Barthassat (18 Kandidaten) und Elan radical (15 Kandidaten).
Am linken Rand steigen das Bündnis Ensemble à gauche und die neue Liste Union populaire mit 44 Namen beziehungsweise 60 Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen um die Grossratssitze.
Von den 691 Bewerberinnen und Bewerbern für die Legislative ist die jüngste Kandidatin 18 Jahre alt, während der älteste Kandidat 92 Jahre zählt.
Zahlreiche Parteiwechsel
Im Vorfeld der Genfer Wahlen kam es zu ungewöhnlich vielen Parteiwechseln: Gleich acht Kandierende wechselten ihr Parteibüchlein.
Für Politologe Pascal Sciarini von der Universität Genf sind die vielen Wechsel überraschend. Aber er erklärt auch: «Genf ist ein Kanton, in dem es schon immer politische Instabilität gab. Entweder treten Politikerinnen und Politiker selber zurück oder sie werden abgewählt.»