- Die Schweiz vertritt neu die Interessen Mexikos gegenüber Ecuador und Ecuadors gegenüber Mexiko.
- Mit beiden Staaten sind entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet worden, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitgeteilt hat.
- Die beiden lateinamerikanischen Länder hätten die Schweiz zuvor darum ersucht.
Mexiko hatte die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador am 5. April abgebrochen. Mit den Schutzmachtmandaten stelle die Schweiz sicher, dass der diplomatische und konsularische Kanal zwischen den beiden Ländern offen bleibe, schreibt das EDA weiter.
Diplomatische Folgen nach Sturm auf Botschaft
Grund für den Abbruch der Beziehungen von Seiten Mexikos war, dass ecuadorianische Streitkräfte in die mexikanische Vertretung in Quito eingedrungen waren, ohne deren Erlaubnis. Mexiko hatte dem wegen Korruption verurteilten früheren ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas in seiner Botschaft in Ecuadors Hauptstadt Quito Asyl gewährt.
Glas war im Dezember in die Botschaft geflohen, weil er nach der Freilassung aus einer Freiheitsstrafe eine erneute Verhaftung befürchtet hatte. Glas besitzt auch die deutsche Staatsangehörigkeit.
Siebtes Schutzmachtmandat der Schweiz
Die Schweiz verfügt damit neu über sieben Schutzmachtmandate. Seit 1979 vertritt sie Irans Interessen in Ägypten und seit 1980 die Interessen der USA in Iran. Seit 2009 ist die Schweiz Schutzmacht für Russland in Georgien und für Georgien in Russland. Und seit 2019 vertritt sie die Interessen des Iran in Kanada.