Der Hang in Wattenwil (BE) ist zwar seit Jahrzehnten in Bewegung – aber seit zwei Wochen rutscht er immer schneller, teilweise mehrere Meter pro Tag. Betroffen sind mehrere Gebäude, darunter dauerhaft bewohnte Häuser, aber auch Ferienchalets.
Das sei vor allem schwierig für jene, die ihr Zuhause verlieren: «Mir bricht es jedes Mal das Herz, wenn ich die Leute sehe, die ihr Zuhause verlieren», sagt der Gemeindepräsident Manuel Liechti. Die Gemeinde helfe beim Organisatorischen, beim Umzug beispielsweise, weil es schnell gehen muss.
Mir bricht es jedes Mal das Herz, wenn ich die Leute sehe, die ihr Zuhause verlieren.
Drohnenbilder zeigen kreuz und quer liegende Bäume und bis zu 40 Meter lange Risse, die mehrere Meter tief sind. Auch verschluckte Strassen sind zu sehen.
Rutsche gab und gibt es in Wattenwil im Gürbetal immer wieder, aber bis anhin war nur Waldgebiet betroffen, nun auch Siedlungsgebiet. Fachleute vermuten, dass viel Niederschlag Anfang Winter der Grund sei, weshalb der Hang aktuell so schnell rutscht.
Selbst die Geologin Cornelia Brönnimann sagt: «Es ist eindrücklich, zu sehen, wie schnell sich neue Risse bilden und wie schnell diese grösser werden.» Hätte man vorbeugend etwas dagegen machen können? Die Geologin verneint: «Das sind derart grosse Kräfte, die hier wirken, die kann man nicht aufhalten.»
Trotz aller Messungen sei es nicht möglich vorauszusagen, wie es weitergeht im Gebiet Ahörndler. Es ist deshalb unklar, wie schnell sich der Hang weiterbewegt. Und ob allenfalls auch neue Gebiete erfasst werden. «Wir können nur die Lage weiter beobachten und schauen, wie sich das Ganze weiterentwickelt», so Cornelia Brönnimann.
Das sind derart grosse Kräfte, die hier wirken, die kann man nicht aufhalten.
Eine Bewohnerin aus Wattenwil sagt, die Situation beschäftige sie: «Ich versuche es wegzudenken, aber das funktioniert nicht immer.» Der Rutsch dürfte die Region noch eine Weile beschäftigen.