Eine offensichtliche Ursache zeige die Analysen nicht, so das Bundesamt für Gesundheit BAG. Es ist möglich, dass ein Teil der Zunahme auf den Anstieg des Testens bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), zurückgeführt werden kann. Dies sagte Roger Staub, Leiter Prävention des BAG, zu SRF.
Bei Frauen nahm die Zahl der HIV-Diagnosen um 17 Prozent zu, bei den Männern betrug die Zunahme mit 478 Fällen 13 Prozent. Der Anstieg bei den Männern wird fast ausschliesslich auf die MSM-Gruppe zurückgeführt.
In der Schweiz leben laut BAG geschätzt maximal 100'000 Männer, die Sex mit anderen Männern haben. Aus dieser so genannten MSM-Gruppe stammen 45 Prozent der 2012 gemeldeten HIV-Diagnosen, ungefähr gleich viele Fälle wie aus der heterosexuellen Bevölkerung.
Auch Anstieg bei Syphilis
Bei Heterosexuellen gab es ebenfalls eine leichte Zunahme der HIV-Diagnosen: Bei den Frauen stiegen die Fälle von 37 auf 39 an und bei den Männern von 49 auf 63. Die 102 Fälle des Jahres 2012 entsprechen einer Zunahme von 19 Prozent.
Im gesamtschweizerischen Durchschnitt wurden im letzten Jahr 8,1 HIV-Infektionen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner neu diagnostiziert, gegenüber 7,1 im Vorjahr. Auch andere meldepflichtige sexuell übertragbare Infektionen (Syphilis, Gonorrhö und Chlamydiose) nahmen weiter zu.