Die Bilder vom Hochwasser der letzten Woche sind noch frisch im Kopf. Doch plötzlich ist der Sommer zurück – und mit ihm die Sehnsucht nach einem lauschigen Badeplatz.
«Bis Freitag gibt es perfektes Badewetter, halt primär in Schwimmbädern», sagt SRF-Meteorologe Felix Blumer. Doch bereits ab Samstag kommen wieder Gewitter auf. «Sie können zum Teil heftig ausfallen, und je nach genauer Zugbahn auch wieder die Seepegel anschwellen lassen.»
Baden vielerorts «sehr gefährlich»
Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) warnt zudem davor, sich vom angekündigten schönen Wetter in der kommenden Woche verfrüht zum Schwimmen in einem See oder Fluss verleiten zu lassen. «Das ist bei diesen Wasserständen, dem trüben Wasser und dem vielen Schwemmholz eine äusserst schlechte Idee», sagte SLRG-Sprecher Philipp Binaghi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Es ist sehr gefährlich.» Lieber solle man ein Schwimmbad ohne direkten Zugang zu einem See besuchen.
Auch gelten vielerorts noch Badeverbote – aber nicht überall. Die Übersicht:
Zürichsee, Limmat, Sihl: In der Limmat von Zürich bis Dietikon sowie in der Sihl herrscht ein Bade- und «Böötle»-Verbot. Laut Kantonspolizei Zürich gilt dies auf Anfrage von SRF voraussichtlich noch bis Ende Woche. Im Zürichsee ist das Baden erlaubt, jedoch sei es dabei wichtig, die nötige Vorsicht walten zu lassen. Zudem bittet die Seepolizei der Kantonspolizei Zürich, die Führerinnen und Führer von Booten oder Schiffen auf Fahrten auf dem See nach Möglichkeit zu verzichten.
Thunersee: Seit Montag, 19. Juli, ist Schwimmen, Segeln und Surfen auf dem Thunersee wieder erlaubt. Das Verbot für die Motorboote wird hingegen aufrechterhalten. Aber «die Selbstgefährdung für Segler, Windsurfer und Schwimmer» sei aufgrund «der nun ruhigen Wetterlage» wieder «annähernd im normalen Bereich», so der Regierungsstatthalter. Das Strandbad und das Flussbad Schwäbis bleiben wegen des hohen Grundwasserpegels und der Aufräumarbeiten aber einstweilen geschlossen.
Bielersee: Zwar ist das Baden im Bielersee nicht verboten, doch die Behörden raten ausdrücklich vom Baden ab. Denn der Bielersee ist das Auffangbecken der Wassermassen, die aus den überschwemmten Gebieten kommen. «Da kann es sein, dass auch Öl, Benzin, Fäkalien und Tierkadaver in den Bielersee gelangen», schreibt das Regionale Führungsorgan im Lagebericht vom Montag, 19. Juli. Zudem gebe es grosse Mengen Schwemmholz. Auch die Strandbäder von Biel, Nidau und Twann blieben bis auf Weiteres geschlossen.
Aare: Das Baden in der Aare ist wegen der hohen Fliessgeschwindigkeit und dem Treibholz lebensgefährlich und bleibt verboten. Auch warnen die Behörden vor dem Aufenthalt am Aareufer. Unterhalb des Wehrs in Port sind Uferwege vom RFO Regio Brügg vorsorglich abgesperrt worden.
Wohlensee, Aare bis zur Solothurner Kantonsgrenze, Zihlkanal bis zur Einmündung Neuenburgersee, Nidau-Bühren-Kanal, Aare bis Solothurn, alte Zihl, Bielersee: Die Schifffahrt ist aufgrund der akuten Hochwasserlage, Gefahrenstufe 5, bis auf Weiteres verboten. Dieses Verbot gilt für jegliche Wassersportarten wie Windsurfing, Kite Surfing oder Stand-Up-Paddling.
Neuenburgersee und Murtensee: Baden und Zugänge zu den Seen im Kanton Freiburg verboten. Es patrouillieren Beamte der Kantonspolizei und des Zivilschutzes in Abstimmung mit den Gemeindebehörden an den Ufern des Neuenburgersees und des Murtensees, um die Bevölkerung zu informieren und Zugangsverbote durchzusetzen. Auch die Seepolizei patrouilliert auf den Seen, die noch bis 22. Juli mit einem Schifffahrtsverbot belegt sind.
Vierwaldstättersee: Wassersportarten und Baden ist ab Dienstag, 20. Juli, wieder erlaubt. Das Verbot für private Schiffs- und Bootsfahrten sowie sämtliche weiteren Wassersportarten galt nur bis und mit Montag, 19. Juli. Dennoch wird vor allem in Uferbereichen weiterhin zu Vorsicht und Rücksichtnahme aufgerufen.