An den meisten Orten im Flachland ist der Schnee mittlerweile komplett weg. In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen in den zweistelligen Bereich. Ist der Winter bereits vorbei?
SRF News: Sind die Skiferien angesichts der hohen Temperaturen gefährdet?
Jürg Ackermann: Je nach Region. In den meisten inneralpinen Skigebieten bleibt der Schnee grösstenteils erhalten, auch wenn er auf den Talabfahrten leidet. Im Jura und in den Voralpen sieht es je nach Höhenlage der Skigebiete anders aus: Die Höchsttemperaturen liegen bis Freitag auf 1500 Meter bei etwa 7 Grad. Bei diesen hohen Temperaturen und gleichzeitig feuchter Luft setzt sich das Tauwetter fort und dem Schnee geht es an den Kragen.
Wie lange bleibt es so mild?
Es sieht danach aus, dass es bis über den Monatswechsel hinaus mild bleibt, mit Höchstwerten zwischen 7 und 10 Grad im Flachland. Am wärmsten ist es jedoch an den windigen Tagen Mittwoch und Donnerstag, an denen es 11 bis 15 Grad gibt. Was danach passiert, ist derzeit noch unklar.
Ist der Winter bereits vorbei?
Meteorologisch dauert der Winter noch bis Ende Februar, astronomisch bis am 20. März. Aber auch danach kann es weitere Wintereinbrüche geben. Der letzte Schneefall findet in Bern durchschnittlich am 15. März, in Zürich am 29. März statt.
Normal sind diese hohen Temperaturen derzeit nicht.
Was sind die Höchsttemperaturen und wo werden diese erwartet?
Die höchsten Temperaturen dieser Wetterphase gibt es am Donnerstag im Tessin. Dort sind mit Hilfe des Nordföhns bis zu 20 Grad möglich. Im Norden ist der Mittwoch der wärmste Tag. Es wird aber nicht ganz so warm wie im Süden. In Genf, Thun, Luzern oder in der Nordwestschweiz sind bis zu 15 Grad möglich.
Warum ist es aktuell so warm?
Hauptverantwortlich für die warme Luft ist deren Herkunft. Der Ursprung der aktuellen Luftmasse liegt im subtropischen Atlantik. Gleichzeitig wird die Luft mit dem kräftigen Wind gut durchmischt, sodass es auch ohne Sonnenschein recht warm wird.
Ist das normal für die aktuelle Jahreszeit?
Normal sind diese hohen Temperaturen derzeit nicht. Durchschnittlich liegen die Höchstwerte im Januar bei 4 Grad. Rekordverdächtig sind sie aber bei weitem nicht. Im Tessin wurden im Januar 2007 sogar 24 Grad gemessen, auf der Alpennordseite liegt der Temperaturrekord für den Januar bei 20.2 Grad, was am Neujahr 2023 in Delémont gemessen wurde.
Das Gespräch führte Lea Stadelmann.