«Masken-Verwirrung an der Klinikpforte» titelte kürzlich das Webmagazin OnlineReports.ch. Die Merian-Iselin-Klinik in Basel hatte einen Besucher angewiesen, seine verhältnismässig teure FFP2-Maske durch eine gewöhnliche Hygienemaske zu ersetzen.
Der Mann hatte wenig Verständnis dafür und sprach von einer «seltsamen Pandemie-Bekämpfungsstrategie». Das Spital begründete die Massnahme damit, dass sehr viele Fake- und Billigmasken im Umlauf seien, «die wenig bis keinen Schutz bieten». Man wolle sicherstellen, dass alle Personen in der Klinik eine geprüfte Maske tragen.
Keine Ausnahmen in Winterthur
Die Basler Klinik ist nicht allein mit ihren Vorschriften, wie eine Umfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» zeigt: Auch zahlreiche andere Spitäler verlangen, dass Besucherinnen und Besucher eine frische, vom Spital ausgehändigte Maske anziehen. So etwa das Kantonsspital Winterthur: «Wir wollen sicherstellen, dass nur geprüfte und frische Masken im Haus getragen werden.»
Ausnahmen gibt es keine, «weil wir nicht beurteilen können, ob diese Masken den Hygiene- und Qualitätskriterien entsprechen oder wirklich frisch sind.» Personen, die mit einer FFP2-Maske kommen, dürfen diese zwar aufbehalten, müssen aber eine chirurgische Maske des Spitals darüber anziehen.
FFP2-Pflicht in Graubünden
Das Kinderspital in Zürich erlaubt FFP2-Masken nur, «sofern diese als FFP2-Maske erkennbar und frisch sind», sagt Spitalhygieniker Christoph Berger. Ganz und gar nicht ok sind dagegen Stoffmasken: «Bei diesen ist es einfach schwierig, zu erkennen, ob es sich um Masken handelt, die den Anforderungen entsprechen.» Man könne aber die Hygienemaske darüber anziehen, wenn man das wünsche. Auch in allen anderen von «Espresso» angefragten Spitälern sind Stoffmasken nicht erlaubt.
Wie unterschiedlich die Spitäler mit der Maskenfrage umgehen, zeigen die Beispiele Graubünden und Baden: Während am Kantonsspital Graubünden ausschliesslich FFP2-Masken erlaubt sind, kann man das Kantonsspital Baden auch mit eigener Maske besuchen. «Die Besucher werden nach dem Zustand der Maske gefragt», heisst es aus Baden. «Falls diese frisch ist, braucht es keine neue Maske beim Eintritt ins Spital. Nicht erlaubt sind Stoffmasken oder solche mit einem Ventil.»
Spontane Spitalbesuche sind nicht ratsam
Ganz generell sind spontane Besuche in einem Spital derzeit nicht ratsam. So gibt es in mehreren Spitälern ein generelles Besuchsverbot, etwa im ganzen Kanton St. Gallen oder auch in den Kantonsspitälern Baselland und Luzern. Ausnahmen gibt es unter anderem für Geburten oder bei Patienten, die im Sterben liegen. Andere Spitäler haben Zeitfenster, in welchen Besuche während einer bestimmten Dauer (zum Beispiel maximal 30 Minuten) erlaubt sind. Grundsätzlich wird aber verlangt, dass man seinen Besuch anmeldet. Und in aller Regel ist pro Patient maximal eine Besucherin oder ein Besucher pro Tag erlaubt.
Es lohnt sich also, sich vorab über die geltenden Besuchsregeln zu informieren. Diese sind meist gut auffindbar auf den Internetseiten der Spitäler aufgeschaltet.