Die Bilder erinnern an einen Gletscherabbruch, die Masse ist eindrücklich. Eine Million Kubikmeter Erdmasse hat sich in den letzten Tagen im Gebiet Bramboden in der Gemeinde Romoos in Bewegung gesetzt. Auslöser des Ereignisses sind die starken Regenfälle der letzten Tage.
Wie die Gemeinde Romoos mitteilt, hat sich letzte Woche in rund 10 Metern Tiefe eine Felsplatte gelöst, welche ein ganzes Landschaftspaket mitgenommen hat.
Passiert ist der Erdrutsch bereits am letzten Donnerstag – gestern haben sich die Gemeinde, die Feuerwehr und Geologen ein Bild vor Ort gemacht.
Zugänge zu Bächen gesperrt
Abgerutscht ist insgesamt eine rund 10 Hektar grosse Fläche. Das meiste davon war Grasland, aber auch ein Waldstück ist vom Erdrutsch betroffen. Ausserdem wurde ein landwirtschaftlich genutzter Weg unterbrochen und kann nicht passiert werden.
Ein Bauernbetrieb mit Wohnhaus und Scheune ist noch in der Gefahrenzone.
Gemäss dem Romooser Gemeindepräsidenten Willi Pfulg wurden keine Menschen und Tiere verletzt, man beobachte die Situation aber: «Unmittelbar in der Nähe ist ein Bauernbetrieb mit Scheune und Wohnhaus. Die sind noch in der Gefahrenzone. Aktuell bleiben sie noch vor Ort, aber wir hätten eine Wohnung und auch eine Unterkunft für die Tiere organisiert.»
Gemäss Fachleuten bestehe im Falle weiterer Bewegungen der Erde aber genügend Zeit, um den Betrieb zu evakuieren.
Sofortmassnahmen eingeleitet
Ein Teil der Erdmasse hat auch den nahegelegenen Seeblibach verschüttet und gefüllt. Aktuell fliesst das Wasser rund 10 Meter höher als letzte Woche. Die Abteilung Naturgefahren des Kantons Luzern hat als Sofortmassnahmen alle Zuflüsse zum Gebiet gefasst und leitet das Wasser kontrolliert ab.
Ausserdem hat die Feuerwehr alle Zugänge zu den Bächen gesperrt, weil im Moment nicht klar ist, ob noch weiteres Material in die Bäche gelangt. Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den Gewässern und dem Uferbereich fernzuhalten.
Gemeinde appelliert an Goldwäscher
Die Gemeinde appelliert insbesondere an die Erholungs- und Goldsuchenden, sich nicht in oder an den Bächen aufzuhalten. Im Napfgebiet ist das Goldwaschen ein beliebtes Hobby, derzeit raten die Experten dringend davon ab.
Um die Situation in den nächsten Wochen beobachten zu können, wurden spezielle Messungen installiert, welche die Rutschbewegungen aufzeichnen.